Nach 6 Wettkampftagen und 160 ausgetragenen von insgesamt 357 geplanten Wettkämpfen lohnt vor den Kämpfen des heutigen Sonntags (15.09.) eine erste Bilanz der aktuellen Weltmeisterschaft im olympischen Boxen. Wir haben hier einmal die Kampfurteile genauer unter die Lupe genommen, die im russischen Ekaterinburg bislang gefällt wurden.
Verteilung der Kampfentscheidungen
Erwartbar fällt die Verteilung der einzelnen Kampfentscheidungen auf die 8 möglichen Kampfurteile aus: Von 160 Kämpfen gingen 147 Gefechte über die volle Distanz und wurden nach Punkten entschieden, das entspricht einem Anteil von fast 92 Prozent.
Die mit sehr großem Abstand zweithäufigste Entscheidung mit 8 entsprechenden Fällen war der vorzeitige Abbruch des Ringrichters durch RSC. Zwei Mal konnten Gegner nicht zum Kampf antreten und jeweils einmal musste ein Kampf vorzeitig wegen Verletzung, Disqualifikation oder KO beendet werden. Eine Aufgabe kam bislang noch gar nicht vor.
Gewünschte Einstimmigkeit der Punkturteile nicht immer gegeben
Von den im bisherigen Turnierverlauf 147 ausgesprochenen Punkturteilen waren 90 einstimmig mit 5:0 Punktrichterstimmen gefällt worden. Das entspricht einem Anteil von gut 61 Prozent und darf alles in allem wohl eher als ein mäßiges Ergebnis betrachtet werden, denn bei großen Turnieren ist man um einen hohen Anteil an einstimmigen Ergebnissen bemüht. Zu Split-Decisions kam es insgesamt in 57 Fällen, dies entspricht einem Anteil von rund 39 Prozent aller Punkturteile.
Auffällig ist der fünfte Wettkampftag (13.09.2019, siehe Diagramm unten): Hier wurden an den beiden Ringen mehr unerwünschte Split-Decisions ausgesprochen als einstimmige Urteile gefällt wurden.
Man darf annehmen, dass dies innerhalb der Kampfrichter thematisiert worden ist, denn der darauffolgende sechste Turniertag (14.09.2019) stellte sich mit einem Anteil von fast 70 Prozent einstimmiger Urteile wieder gerade gerückt dar.