Das Box­trai­ning im FC St. Pau­li fin­det in ver­schie­de­nen Trai­nings­grup­pen statt, in denen sich der Aus­bil­dungs­stand und die jeweils indi­vi­du­el­len Mög­lich­kei­ten und Moti­va­tio­nen widerspiegeln.

Diagramm der Trainingsgruppen in der Boxabteilung des FC St. Pauli (Stand 2025).
Abb. oben: Die ver­schie­de­nen Trai­nings­grup­pen in der Box­ab­tei­lung des FC St. Pau­li. Im GLT erfolgt die boxe­ri­sche Aus­bil­dung. Nach abge­schlos­se­nem Teil 1 ist ein Wech­sel ins FT mög­lich. Der Über­tritt in das LST ist nach Teil 2 des GLT mög­lich. Die Grup­pen inner­halb des grau­en Kas­tens erreicht man also durch Fleiß und Fort­schritt. Der Wett­kampf­be­reich ist inso­fern beson­ders, als dass kein Anspruch auf Auf­nah­me besteht. Die Trai­ner müs­sen von der Wett­kampf­fä­hig­keit über­zeugt sein. Außer­dem muss dort noch Platz sein. Ein Pro­be­trai­ning und der Ein­stieg ist im Regel­fall nur im GLT mög­lich. Fort­ge­schrit­te­ne ohne leis­tungs­sport­li­che Ambi­tio­nen kön­nen nach einer ver­kürz­ten GLT-Pha­se ins FT wech­seln (indi­vi­du­el­le Abklä­rung). Ein Pro­be­trai­ning im LST ist nur mög­lich, wenn die erfor­der­li­che box­sport­li­che Vor­er­fah­rung hin­rei­chend geklärt wer­den konnte.

Die Trai­nings­grup­pen in der Boxabteilung

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Das Grund­la­gen-Trai­ning

Im Grund­la­gen-Trai­ning erlernst du das ABC des Boxens. Hier fin­det ein inten­si­ves Trai­ning grund­le­gen­der Tech­nik und Tak­tik statt. Auch die wich­tigs­ten Regeln des Boxens wer­den dir ver­traut gemacht. Ins­ge­samt sollst du den olym­pi­schen Box­sport hier als ein gan­zes Sport­sys­tem über­bli­cken und ver­ste­hen können.

Spar­ring ist in die­ser Grup­pe frei­wil­lig, aber da es Bestand­teil des Aus­bil­dungs­we­ges zu den wei­ter­füh­ren­den Grup­pen ist, wird es hier bereits ange­bo­ten. Es soll vor allem als ein Trai­nings­mit­tel ver­stan­den, erlernt und beherrscht wer­den, mit dem man mit Rück­sicht auf die Partner*innen und in part­ner­an­ge­mes­se­ner Inten­si­tät ein Trai­nings­ziel ver­fol­gen kann.

Nicht zuletzt geht es im Grund­la­gen-Trai­ning auch dar­um, den Ver­ein und die Box­ab­tei­lung ken­nen­zu­ler­nen und sich mit den hier geleb­ten Wer­ten, Struk­tu­ren und Abläu­fen zu iden­ti­fi­zie­ren. Das Grund­la­gen-Trai­ning durch­lau­fen alle Anfänger*innen und wird mit einer zwei­stu­fi­gen »Prü­fung« abgeschlossen.

Die ers­te Prü­fungs­stu­fe berech­tigt dich zum Wech­sel in das Fort­ge­schrit­te­nen-Trai­ning, die zwei­te Stu­fe ermög­licht dir den Wech­sel in den Leistungssport.

Eine Aus­nah­me machen wir nur bei sol­chen Sportler*innen, die uns in einem Vor­ge­spräch und in einem Pro­be­trai­ning von ihrer boxe­ri­schen Aus­bil­dung, Erfah­rung und Ziel­set­zung so weit über­zeu­gen kön­nen, dass ein Direkt­ein­stieg in das Leis­tungs­sport-Trai­ning berech­tigt erscheint.


Das Fort­ge­schrit­te­nen-Trai­ning

Im Fort­ge­schrit­te­nen-Trai­ning ste­hen die Anwen­dung des Erlern­ten und die Fit­ness im Vor­der­grund. Hier geht es um den Spaß am Boxen – und nicht, ob dei­ne Hüf­te viel­leicht noch 3 Grad mehr ein­dre­hen könn­te, wenn du die Schlag­hand schlägst.

Statt der tech­nisch-tak­ti­schen Detail­ver­bes­se­rung steht das Aus­po­wern im Vor­der­grund. Das Trai­ning wird mehr struk­tu­riert und mode­riert als eng geführt und ange­lei­tet. Gerä­te­ar­beit hat einen hohen Anteil, auch Kraft- und Aus­dau­er­zir­kel kom­men regel­mä­ßig vor.

Spar­ring hat hin­ge­gen einen gerin­ge­ren Stel­len­wert. Und wenn es Spar­ring gibt, wird es in die­ser Trai­nings­grup­pe nie wett­kampf­nah. Und wich­tig: Von nie­man­dem wird in die­ser Trai­nings­grup­pe grund­sätz­lich erwar­tet, dass er oder sie Spar­ring macht.

Soll­te sich die Moti­va­ti­on in Rich­tung Leis­tungs­sport-Trai­ning ent­wi­ckeln, ist ein Wech­sel dort­hin aller­dings mög­lich. Gege­be­nen­falls muss die zwei­te Stu­fe der Prü­fung noch nach­ge­holt werden.

Ein par­al­le­les Trai­ning im Fort­ge­schrit­te­nen- und Leis­tungs­sport-Trai­ning oder ein fort­lau­fen­der Wech­sel zwi­schen bei­den Trai­nings­grup­pen ist jedoch nicht mög­lich: Die Ent­schei­dung, wo man trai­niert, soll­te von kla­ren sport­li­chen Ziel­set­zun­gen bestimmt sein, aber nicht von den Zufäl­len der Terminplanungen.

Ein direk­ter Quer­ein­stieg von Außen ist in das Fort­ge­schrit­te­nen-Trai­ning grund­sätz­lich nicht mög­lich. Auch in die­ser Grup­pe legen wir hohen Wert dar­auf, dass alle Sportler*innen mit unse­ren grund­le­gen­den Aus­bil­dungs­in­hal­ten und mit den bei uns gepfleg­ten Wer­ten und Umgangs­for­men ver­traut sind – und dies ver­mit­teln wir im Grundlagentraining.

Wer aber glaub­haft machen kann, dass er oder sie bereits Vor­er­fah­rung im Box­sport hat und am Ein­stieg in das Fort­ge­schrit­te­nen-Trai­ning inter­es­siert ist, kann nach indi­vi­du­el­ler Abklä­rung gege­ben­falls eine ver­kürz­te »Akkli­ma­ti­sie­rung« in unse­rem Grund­la­gen-Trai­ning durchlaufen.


Das Wett­kampf-Trai­ning

In der Wett­kampf­grup­pe ermög­li­chen wir geeig­ne­ten Sportler*innen die Aus­tra­gung von regu­lä­ren Box­kämp­fen im olym­pi­schen Boxen. Die­se Ziel­set­zung beein­flusst Trai­nings­in­hal­te, Trai­nings-umfän­ge und Erwar­tun­gen in star­ker Weise.

Unter­halb der Ebe­ne des Wett­kampf­sports kön­nen sich die Sportler*innen im Rah­men der gege­be­nen Trai­nings­struk­tur ihre sport­li­chen Zie­le selbst set­zen. Das ändert sich jedoch beim Wett­kampf­sport. Es gibt kei­nen Anspruch dar­auf, Wett­kämp­fe bestrei­ten zu können.

Denn hier reicht nicht mehr allein der eige­ne Wil­le, son­dern der Trai­ner muss von den Fähig­kei­ten über­zeugt sein und im Ent­wick­lungs­weg der betref­fen­den Sportler*innen gese­hen haben, dass die tech­ni­schen, tak­ti­schen, kon­di­tio­nel­len und men­ta­len Fähig­kei­ten so ent­wi­ckelt und abruf­bar sind, dass man gegen ver­gleich­ba­re Gegner*innen eine hin­rei­chen­de Aus­sicht auf einen Sieg hat.

Außer­dem muss die Wett­kampf­grup­pe noch Kapa­zi­tä­ten frei haben. Denn um eine aus­rei­chen­de Betreu­ung zu gewähr­leis­ten und den Wettkämpfer*innen in aus­rei­chen­dem Umfang Wett­kämp­fe zu ermög­li­chen, kann die Grup­pe nicht belie­big groß werden.

Die Ansprü­che an die Wettkampfsportler*innen stei­gen: Sie müs­sen fak­tisch in der Lage sein, dem Sport einen hohen Stel­len­wert ein­zu­räu­men, ohne dabei in einen unge­sun­den Ehr­geiz oder eine Ver­bis­sen­heit zu verfallen.

Auch ver­än­dert sich der sport­li­che All­tag: Die Trai­nings­teil­nah­me ist ver­pflich­tend und die Trai­nings­um­fän­ge wer­den pro­to­kol­liert. Regel­mä­ßig wird auch das Gewicht gemessen.

Im Gegen­zug zu die­sen Anfor­de­run­gen erhal­ten die Wettkämpfer*innen ein hohes Maß an För­de­rung durch zusätz­li­ches oder indi­vi­du­el­les Trai­ning, Video­ana­ly­sen und Fahr­ten zu Aus­wärts-Ver­an­stal­tun­gen etc.

Grund­la­ge der sport­li­chen Arbeit ist eine aus­führ­li­che Ath­le­ten­ver­ein­ba­rung, deren Inhal­te sehr ernst genom­men werden.


Jugend / U23

Sol­che jugend­li­chen und jun­ger­wach­se­nen Sportler*innen, die inner­halb des Grund­la­gen-Trai­nings schon zu den erfah­re­ne­ren Teilnehmer*innen gehö­ren, kön­nen bei ent­spre­chen­der Moti­va­ti­on und Ziel­set­zung nach Ent­schei­dung des Trai­ners schon vor der abge­schlos­se­nen Grund­la­gen­aus­bil­dung ein­mal in der Woche am Leis­tungs­sport-Trai­ning teilnehmen.

Die­se Mög­lich­keit soll die box­sport­li­che Ent­wick­lung för­dern, ohne den Aus­bil­dungs­weg im Grund­la­gen-Trai­ning zu über­sprin­gen oder zu verkürzen.