IBA zieht wegen CAS-Ent­schei­dung vor schwei­ze­ri­sches Bundesgericht

Offener Konflikt überschattet Paris und den ASBC-Kongress

Im nicht enden wol­len­den Streit zwi­schen dem Inter­na­tio­na­len Olym­pi­schen Komi­tee (IOC) und dem frü­he­ren Welt­ver­band des olym­pi­schen Boxens IBA (ehe­mals AIBA) wird nun kurz vor Beginn der Olym­pi­schen Spie­le in Paris offen­bar ein wei­te­res Kapi­tel aufgeschlagen.

Die IBA hat­te gegen die Ent­schei­dung des IOC, dem Box­ver­band die Aner­ken­nung zu ent­zie­hen, zunächst beim Inter­na­tio­na­len Sport­ge­richts­hof CAS in Lau­sanne geklagt. Der Sport­ge­richts­hof wies die Kla­ge der IBA jedoch ab.

Bun­des­ge­richt als aller­letz­te Möglichkeit

Gegen eine CAS-Ent­schei­dung kann – als nun­mehr aller­letz­te Mög­lich­keit – beim schwei­ze­ri­schen Bun­des­ge­richt Revi­si­on ein­ge­legt wer­den. Genau das hat die IBA nun wohl getan.

Der Gene­ral­se­kre­tär der IBA Chris Roberts erklärt: »Wir hat­ten das Gefühl, dass der CAS unser Recht auf Anhö­rung ver­letzt hat, dass er nicht alle vor­ge­brach­ten Fra­gen und Argu­men­te rich­tig ana­ly­siert hat, daher haben wir Beru­fung eingelegt.«

An ande­rer Stel­le ver­weist die IBA auf die gro­ßen Fort­schrit­te bei Trans­pa­renz und Gover­nan­ce-Stan­dards, die sie in den letz­ten Jah­ren gemacht habe. Dies sei vom CAS unzu­rei­chend berück­sich­tigt worden. 

Wird sich das Bun­des­ge­richt über­haupt inhalt­lich mit der Sache befassen?

Das schwei­ze­ri­sche Bun­des­ge­richt hebt eine Ent­schei­dung des Inter­na­tio­na­len Sport­ge­richts­ho­fes i.d.R. jedoch nur bei gro­ben Ver­fah­rens­feh­lern auf. Es ist also – anders als die IBA es beschreibt – kei­ne Beru­fungs­in­stanz, die sich noch ein­mal inhalt­lich mit den Din­gen befas­sen wird.

Daher erscheint frag­lich, ob das Bun­des­ge­richt über­haupt noch ein­mal bewer­ten wird, ob der Sport­ge­richts­hof z.B. behaup­te­te Fort­schrit­te an Trans­pa­renz und Gover­nan­ce-Stan­dards ange­mes­sen gewür­digt habe oder nicht.

Offe­ner Kon­flikt über­schat­tet Paris und den ASBC-Kongress 

Den­noch: Die IBA trägt mit der Ent­schei­dung zur Revi­si­on die lei­di­ge Aus­ein­an­der­set­zung um ihre Aberken­nung wahr­schein­lich bis in die Olym­pi­schen Spie­le hinein. 

Auch der außer­or­dent­li­che Kon­gress des asia­ti­schen Kon­ti­nen­tal­ver­ban­des ASBC Ende August, auf dem über den Wech­sel der asia­ti­schen Natio­nal­ver­bän­de zu World Boxing dis­ku­tiert und abge­stimmt wer­den soll, steht nun womög­lich immer noch unter dem Zei­chen eines noch nicht final ent­schie­de­nen Konflikts. 

Die IBA könn­te dar­auf spe­ku­lie­ren, dass dies den Wech­sel­wil­len eini­ger asia­ti­scher Ver­bän­de hem­men könnte.

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: