Erfolg für World Boxing: Das IOC erkennt den neu­en Welt­ver­band vor­läu­fig an

Vorlaüfige Anerkennung dürfte Boxen 2028 sichern

Das Inter­na­tio­na­le Olym­pi­sche Komi­tee (IOC) hat heu­te am 26. Febru­ar den neu­en Welt­ver­band des olym­pi­schen Boxens World Boxing vor­läu­fig aner­kannt. Die Ent­schei­dung fiel ein­stim­mig auf der online durch­ge­führ­ten Ver­samm­lung des »Exe­cu­ti­ve Board« des IOC und noch vor dem bevor­ste­hen­den Wech­sel an der Spit­ze des IOC. In der Erklä­rung des IOC heißt es, dass World Boxing in Bezug auf sport­li­che Kri­te­ri­en und hin­sicht­lich der Gover­nan­ce-Kri­te­ri­en die Bedin­gun­gen für eine Aner­ken­nung erfülle.

Boxen in Los Ange­les so gut wie sicher

Die weg­wei­sen­de Ent­schei­dung des IOC macht den Box­sport vor­aus­sicht­lich wie­der zum Teil der Olym­pi­schen Som­mer­spie­le 2028 in Los Ange­les. Dar­über hin­aus wer­den sich nun mit gro­ßer Sicher­heit wei­te­re Natio­nal­ver­bän­de World Boxing anschlie­ßen. Zuletzt waren es nach ste­ti­gem Wachs­tum bereits 78 Mit­glieds­ver­bän­de gewesen.

Die nun­mehr nahe­zu siche­re olym­pi­sche Zukunft des Box­sports sichert Natio­nal­ver­bän­den auch den Fort­be­stand staat­li­cher Unter­stüt­zun­gen – die in vie­len Staa­ten an den olym­pi­schen Sta­tus einer Sport­art gebun­den ist.

Nie­der­la­ge für IBA

Für den frü­he­ren Welt­ver­band des olym­pi­schen Boxens IBA (ehe­mals AIBA) bedeu­tet die heu­ti­ge Ent­schei­dung des IOC eine her­be Nie­der­la­ge. Er hat­te 2019 vor­läu­fig und 2023 end­gül­tig die Aner­ken­nung durch das IOC ver­lo­ren und war zuletzt auch gericht­lich final gescheitert. 

Die IBA hat­te trotz aller Fak­ten bis zuletzt den Anspruch for­mu­liert, den olym­pi­schen Box­sport zu ver­tre­ten, war dabei aber meis­tens durch per­sön­li­che Angrif­fe auf das IOC und sei­nen Prä­si­den­ten Tho­mas Bach aufgefallen. 

Die Kon­flik­te zwi­schen der rus­sisch geführ­ten IBA und dem IOC waren zuletzt immer stär­ker durch die poli­ti­sche Groß­wet­ter­la­ge bestimmt gewe­sen. Daher erscheint frag­lich, ob die Stör­ma­nö­ver der IBA nun ein Ende haben.

Wie ver­hält sich die IBA in Zukunft?

Nach der Wahl des US-Prä­si­den­ten Donald Trump gehör­te die IBA zu den ers­ten, die dem neu­en Prä­si­den­ten gra­tu­lier­ten. Der rus­sisch domi­nier­te Ver­band beton­te dabei eini­ge über­ein­stim­men­de Sichtweisen.

Trump hat­te unmit­tel­bar nach sei­nem Amts­an­tritt ein Dekret unter­zeich­net, das Trans­men­schen von der Teil­nah­me am Frau­en­sport aus­schlie­ßen soll. Außer­dem bestimm­te er, dass es in den USA künf­tig nur noch männ­lich und weib­lich als Geschlecht gibt – auf Grund­la­ge der Geschlechts­merk­ma­le bei der Geburt. 

Din­ge, die vie­le Wis­sen­schaft­ler durch­aus dif­fe­ren­zier­ter sehen, und die im Sport oft nur kom­plex, aber im Span­nungs­feld zwi­schen sport­li­cher Gerech­tig­keit und gesell­schaft­li­cher Teil­ha­be den­noch bis­lang nicht zufrie­den­stel­lend zu regeln sind. In öffent­li­chen Dis­kus­sio­nen ent­fa­chen sie aber regel­mä­ßig stark affek­tiv und ver­kürzt geführ­te Diskussionen.

Die IBA hat­te das The­ma schon bei den Olym­pi­schen Spie­len in Paris für Stör­feu­er genutzt. 2028, wenn die USA Gast­ge­ber der Olym­pi­schen Spie­le sind, wird Trump vor­aus­sicht­lich noch im Amt sein. Gut mög­lich, dass die IBA das The­ma wie­der in irgend­ei­ner Wei­se hoch­ko­chen wird und dabei auf Bil­li­gung oder gar Unter­stüt­zung des ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­den­ten setzt.


Wei­ter­füh­ren­de Informationen:

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: