Rück­tritt vom Rück­tritt: Moha­med Moustah­sa­ne will nun wieder

Reguläre Neuwahl des Präsidenten erst im März?

Boxverband AIBA

Am 31. August war das Exe­ku­tiv­ko­mi­tee der AIBA in Istan­bul zusam­men­ge­trof­fen, um aus den Rei­hen der vier stell­ver­tre­ten­den Prä­si­den­ten einen neu­en Inte­rims­prä­si­den­ten zu wäh­len. Dies war not­wen­dig gewor­den, da Moha­med Moustah­sa­ne (eben­falls nach dem Rück­tritt von Gaf­ur Rak­hi­mov im März des Jah­res nur inte­ri­mis­tisch im Amt) sei­nen Rück­tritt erklärt hat­te. In der tür­ki­schen Metro­po­le hat­te es sich der Marok­ka­ner anschei­nend wie­der anders über­legt und will nun doch sein Amt wei­ter aus­füh­ren, bis es auf einem ein­zu­be­ru­fen­den Welt­kon­gress der AIBA durch regu­lä­re Wah­len wie­der ordent­lich besetzt wer­den kann.

Regu­lä­re Neu­wahl des AIBA-Prä­si­den­ten erst im März?

Anschei­nend soll es aber nicht nur einen Welt­kon­gress (ursprüng­lich für Novem­ber 2019 geplant), son­dern gleich zwei geben: Auf dem ers­ten sol­len Sat­zungs­än­de­run­gen beschlos­sen wer­den, auf dem zwei­ten (wohl dann frü­hes­tens im März 2020) der neue regu­lä­re Prä­si­dent des Welt­ver­ban­des bestimmt wer­den. Ob sich die klam­me AIBA zwei Welt­kon­gres­se aber über­haupt noch leis­ten kann, steht auf einem ande­ren Blatt: Schon das wesent­lich klei­ne­re Tref­fen des Exe­ku­tiv­ko­mi­tees muss­te dem Ver­neh­men nach der euro­päi­sche Box­ver­band (EUBC) finan­zie­ren. Bank­rott- oder Insol­venz­ge­rüch­ten stellt sich Moustah­sa­ne jedoch ent­ge­gen. In einer Erklä­rung Moustah­sa­nes vom 28.08.2019 heißt es hierzu:

»Nicht zuletzt hören wir vie­le Spe­ku­la­tio­nen über eine mög­li­che Insol­venz der AIBA und ich möch­te dar­auf hin­wei­sen, dass dies kei­ne Opti­on ist. Wir arbei­ten an einer Umstruk­tu­rie­rung der AIBA und wir haben Optio­nen auf dem Tisch, um die AIBA nach­hal­tig auf­zu­stel­len. Das Exe­ku­tiv­ko­mi­tee muss wei­ter­hin als ein Team zusam­men­ar­bei­ten, um das Pro­blem der AIBA zu lösen.«

Exe­ku­tiv­ko­mi­tee des Ver­ban­des offen­bar uneins

Das Exe­ku­tiv­ko­mi­tee der AIBA prä­sen­tiert sich hin­ge­gen nicht wirk­lich als ein Team, das der­zeit an einem Strang zieht: Die Idee, das Amt des Prä­si­den­ten erst im Früh­jahr regu­lär zu wäh­len, stößt inner­halb des Gre­mi­ums auf Kri­tik. Auch ein wei­te­rer Rück­tritt wur­de ver­mel­det: Der Kana­di­er Pat Fiac­co (Vor­sit­zen­der der Tech­ni­cal & Rules Com­mis­si­on der AIBA) erklär­te nach dem Tref­fen in Istan­bul (an dem er aller­dings nicht teil­nahm) sei­nen Abschied aus dem Exekutivkomitee.

Geschäfts­füh­rer Tom Vir­gets anschei­nend gefeuert

Bei so vie­len Ände­run­gen und Rück­trit­ten sowie Rück­rit­ten von Rück­trit­ten stand ein Name zuletzt noch für eine gewis­se Kon­ti­nui­tät: Der Ame­ri­ka­ner Tom Vir­gets sorg­te am Sitz der AIBA in Lau­sanne als Geschäfts­füh­rer der AIBA für die Auf­recht­erhal­tung eines – frei­lich nach not­wen­di­gen Ent­las­sun­gen redu­zier­ten – Geschäfts­be­triebs. Er hat­te die letz­ten Kata­stro­phen im Ver­band über­stan­den, doch nun soll offen­bar auch er gehen: Das Exe­ku­tiv­ko­mi­tee stimm­te dem Ver­neh­men nach in Istan­bul für sei­ne Ent­las­sung, nach­dem er kurz zuvor erst ermu­tigt wur­de, die Arbeit in Lau­sanne fortzusetzen.

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: