Am sechsten Wettkampftag der AIBA-Weltmeisterschaften im Olympischen Boxen waren zwei Boxer des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV) im russischen Ekaterinburg im Einsatz. Das Ergebnis der Kämpfe versetzte etwaigen Medaillenhoffnungen des DBV einen gewissen Dämpfer, da beide Sportler nach Punkten verloren und damit aus dem Turnier ausstiegen.
Salah Ibrahim verliert mit 3:2 Punktrichterstimmen gegen Sehyeong Jo aus Südkorea
Im Fliegengewicht (bis 52 kg) traf Salah Ibrahim Omar (Nordrhein-Westfalen) auf Sehyeong Jo aus Südkorea. Der Koreaner hatte sich zuvor durch seinen Sieg über Georgien für diese zweite Turnierrunde qualifiziert, während Salah Ibrahim Omar durch Freilos erst jetzt in das Turnier einstieg. Es entwickelte sich ein knapper Kampf zwischen den beiden Linksauslegern, in dem Salah Ibrahim Omar sich immer dann gut in Szene setzen konnte, wenn er mit Beweglichkeit und aktiver Führhand und Schlaghandgeraden die Lange Distanz behaupten konnte. Freilich zwang ihn dies oft in den Rückwärtsgang und an die Ringseile. Vor allem gegen Ende der ersten und dritten Runde vermochte der Koreaner jedoch oft die Lange Distanz zu unterbinden, so dass der Ringrichter den deutschen Athleten häufiger wegen Haltens ermahnen musste. Nach dem Ende der dritten Runde stand die Entscheidung auf Messers Schneide: Drei Punktrichter gaben den Kampf mit 29:28 für den Koreaner, zwei mit 29:28 für den Deutschen.
Andrej Mersljakov unterliegt mit 3:2 Punktrichterstimmen gegen Hebert Sousa da Conceicao aus Brasilien
Im Mittelgewicht (bis 75 kg) musste sich Andrej Mersljakov (Bayern) nur wenig später nach seinem vorangegangenen Auftaktsieg nun mit Hebert Sousa da Conceicao aus Brasilien vergleichen. Der Athlet des DBV zeigte sich im Kampf beweglich und aktiv, sein Kontrahent aus Südamerika boxte hingegen stabil und ökonomisch – und unter dem Strich über die drei Durchgänge hinweg betrachtet auch mit einem gewissen Mehr an Athletik. Seine Führhandgeraden waren bissig, und seine Aufwärtshaken fanden in der Nah- und Halbdistanz auch immer wieder ihren Weg durch die Deckung. Das Bild blieb über alle drei Runden hinweg ziemlich ähnlich, so dass es sogar etwas überraschen musste, dass sich doch zwei der fünf Punktrichter den Mittelgewichtler des DBV entschieden.
Vier Athleten des DBV sind noch im Turnier
Mit den beiden Niederlagen des heutigen Tages schlägt die Bilanz des DBV ins Negative um: Von 7 bislang bestrittenen Kämpfen konnten 3 gewonnen werden, 4 gingen verloren. Damit stehen nun noch 4 deutsche Boxer im Turnier:
- Nick Bier (bis 69 kg, Niedersachsen), nach einem Sieg im Auftaktkampf
- lbrahim Bazuev (Nordrhein-Westfalen), kämpft am 15.09. erstmalig im Turnier
- Ammar Abduljabbar (bis 91 kg, Hamburg), nach einem Sieg im Auftaktkampf
- Nelvie Tiafack (übere 91 kg, Nordrhein-Westfalen), kämpft am 16.09. erstmalig im Turnier