Coro­na: Baden-Würt­tem­berg sagt Jugend­meis­ter­schaft ab

Meisterschaften nicht mit gutem Gewissen durchführbar

Vor dem Hin­ter­grund der auch in Deutsch­land stei­gen­den Zahl von Coro­na-Infek­tio­nen hat der Lan­des­ver­band Baden-Würt­tem­berg die dies­jäh­ri­ge Lan­des­meis­ter­schaft der Nach­wuchs­al­ters­klas­sen vom 13.03. bis zum 15.03. in der Sport­schu­le Ruit abgesagt.

Ent­schei­dung fiel in Abstim­mung mit dem Gesundheitsamt

In einem am 03.03. ver­öf­fent­lich­ten Schrei­ben des Lan­des­ver­ban­des heißt es: »Der Coro­na­vi­rus ist in Baden-Würt­tem­berg ange­kom­men, der BVBW steht in der Pflicht allen sei­nen Mit­glie­dern eine siche­re Meis­ter­schaft zu gewähr­leis­ten. (…) Nach Abspra­che mit dem Gesund­heits­amt Ess­lin­gen bedau­ern wir sehr euch mit­tei­len zu müs­sen, dass wir auf­grund der Gege­ben­hei­ten nicht mit gutem Gewis­sen eine Meis­ter­schaft durch­füh­ren kön­nen. Die BVBW Arbeits­grup­pe hat des­we­gen beschlos­sen, dass die Jugend­meis­ter­schaft nicht statt­fin­den wird.«

Nord­rhein-West­fa­len, Bay­ern und Baden-Würt­tem­berg beson­ders betroffen

Baden-Würt­tem­berg zählt mit 44 bestä­tig­ten Coro­na-Infek­tio­nen (Stand 04.03.2020, Quel­le Robert-Koch-Insti­tut) aktu­ell zu den stär­ker betrof­fe­nen Bun­des­län­dern. Nur in Nord­rhein-West­fa­len (111 Infek­tio­nen) und Bay­ern (48 Infek­tio­nen) wur­den mehr Erkran­kun­gen bestä­tigt. Unklar ist bis­lang, ob in Nord­rhein-West­fa­len und Bay­ern ähn­li­che Erwä­gun­gen ange­stellt werden.

Lan­des­meis­ter­schaf­ten der Nach­wuchs­al­ters­klas­sen sind in der Regel zwar kei­ne Ver­an­stal­tun­gen mit hohem Zuschau­er­auf­kom­men, dafür müs­sen Box­kämp­fe aller­dings wegen des inten­si­ven Kör­per­kon­tak­tes in der aktu­el­len Lage wohl mit gewis­ser Sen­si­bi­li­tät betrach­tet wer­den, wenn sie in Regio­nen mit dyna­mi­schem Infek­ti­ons­ge­sche­hen aus­ge­tra­gen werden.

Die Lage in Deutsch­land am 04.03.2020

In Deutsch­land zählt das Robert-Koch-Insti­tut aktu­ell (04.03.2020) 240 nach­ge­wie­se­ne Infek­tio­nen. Damit liegt es vor Frank­reich (212 Fäl­le) und hin­ter Japan (293 Fäl­le, ohne die 706 Erkrank­ten auf einem Kreuz­fahrt­schiff) welt­weit an sechs­ter Stel­le – wobei der aller­größ­te Anteil mit gut 80.000 Fäl­len nach­wie­vor auf Chi­na fällt.

Die stei­gen­den Zah­len beweg­ten das Robert-Koch-Insti­tut zu einer Her­auf­stu­fung der Riski­ko­ein­schät­zung von vor­mals »gering bis mäßig« auf jetzt »mäßig«.

Der DOSB hinkt der Zeit etwas hinterher

Der Deut­sche Olym­pi­sche Sport­bund (DOSB) zeigt sich weni­ger aktu­ell und hält bis­lang noch an einer am 28.03.2020 ver­öf­fent­lich­ten Bewer­tung fest. In die­ser Stel­lung­nah­me geht es haupt­säch­lich um Rei­sen in Risi­ko­ge­bie­te bzw. um Gäs­te oder Rück­keh­rer aus Risikogebieten.

Dass die­se Ein­schät­zung nicht mehr ganz aktu­ell ist, wird allein an den Zah­len deut­lich: Als die DOSB-Stel­lung­nah­me ver­fasst wur­de, zähl­te man in Deutsch­land erst 53 bestä­tig­te Fal­le. Heu­te, am 04.03.2020, sind es nun­mehr 240 nach­ge­wie­se­ne Infektionen.

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: