Good-Gover­nan­ce-Pro­gramm der AIBA

Mehrjähriges Programm stellt Millionen bereit

Boxverband AIBA

Der Welt­ver­band des Olym­pi­schen Boxens, die AIBA, hat für April den Start eines mehr­jäh­ri­gen Pro­gramms mit dem Titel »Diver­si­ty in Boxing« ange­kün­digt. Mit dem Pro­gramm sol­len Initia­ti­ven zur Good-Gover­nan­ce und zur För­de­rung des Frau­en- und Nach­wuchs­bo­xens unter­stützt wer­den. Aus Spon­so­ren­gel­dern ste­hen im ers­ten Jahr 1,2 Mil­lio­nen, und in den Fol­ge­jah­ren jähr­lich 1 Mil­li­on Schwei­zer Fran­ken zur Ver­fü­gung, lässt die AIBA wissen.

Eine exak­te Lauf­zeit des Pro­gramms ist der­zeit eben­so wenig bekannt wie die Quel­le der Gel­der. Es ist jedoch von »vie­len Jah­ren« die Rede. Die natio­na­len Box­sport­ver­bän­de kön­nen als Mit­glie­der der AIBA aus den Mit­teln des Pro­gramms Gel­der für Pro­jek­te auf natio­na­ler Ebe­ne bean­tra­gen. Die AIBA kün­digt an, die Ver­wen­dung der Gel­der genau zu überwachen.

Natio­nal­ver­bän­de for­der­ten Kurs­wech­sel und Reformen

»Auf unse­rem außer­or­dent­li­chen Kon­gress im Janu­ar haben wir von fast allen unse­ren Natio­nal­ver­bän­den einen Auf­ruf zum Wan­del gehört – zu einer drin­gen­den und radi­ka­len Ver­än­de­rung. Mei­ne Kol­le­gen im Exe­ku­tiv­ko­mi­tee und ich haben auf­merk­sam zuge­hört und beschlos­sen, schnell und ent­schlos­sen vor­an­zu­kom­men, mit einem Schwer­punkt auf Berei­chen wie gute Regie­rungs­füh­rung, Orga­ni­sa­ti­ons­ethik und Viel­falt.«, erklärt der Inte­rims-Prä­si­dent der AIBA Gaf­ur Rahi­mov den Grund der Maßnahme.

Er fährt fort: »Ich bin mir bewusst, dass die AIBA an vie­len Fron­ten drin­gend ver­bes­sert wer­den muss, und alle AIBA-Natio­nal­ver­bän­de kön­nen sicher sein, dass mei­ne Kol­le­gen und ich uns voll und ganz dafür ein­set­zen, die­se Ver­bes­se­rung in jedem Aspekt unse­rer Orga­ni­sa­ti­on und unse­res Sports zu errei­chen. Wir haben vie­le Din­ge zu tun und wenig Zeit, um dies zu tun.«

Das IOC droh­te mit der Aberken­nung als Olym­pi­sche Sportart

In der Tat drängt die Zeit. Die AIBA sah sich zuneh­men­der Kri­tik aus­ge­setzt: Dazu tru­gen frag­wür­di­ge Ent­schei­dun­gen der AIBA-Kampf­rich­ter bei den Olym­pi­schen Spie­len in Rio de Janei­ro 2016 eben­so bei wie die kom­plet­te Über­schul­dung des Ver­ban­des, der erfolg­los ver­such­te, mit gelie­he­nem Geld unter sei­nem Dach Pro­fi­bo­xen zu etablieren.

Der Vor­gän­ger Rahi­movs, der Tai­wa­ner Chin-Kuo Wu, war in der Fol­ge die­ser Ent­wick­lun­gen bei der Welt­meis­ter­schaft 2017 in Ham­burg schon ste­hend KO, so dass IOC-Prä­si­dent Tho­mas Bach demons­tra­tiv einen Bogen um die WM machte.

Statt­des­sen droh­te der IOC-Prä­si­dent weni­ge Mona­te spä­ter, Boxen bei den bevor­ste­hen­den Olym­pi­schen Spie­len in Tokyo aus dem Pro­gramm zu strei­chen, wenn die AIBA sich nicht nach­hal­tig refor­mie­re. Das IOC for­der­te bis April 2018 einen aus­führ­li­chen Bericht an. Das jetzt ange­kün­dig­te Pro­gramm der AIBA wird man in die­sem Zusam­men­hang sehen dürfen.

Inte­rims-Prä­si­dent ist umstritten

Span­nend bleibt die Fra­ge, ob das IOC dem ange­kün­dig­ten Pro­gramm und sei­nen Absich­ten Glau­ben schen­ken wird. Inte­rims-Prä­si­dent Gaf­ur Rahi­mov, der Chin-Kuo Wu ablös­te, ist eine durch­aus umstrit­te­ne Per­so­na­lie. Er wird von ver­schie­de­nen Sei­ten immer wie­der mit der orga­ni­sier­ten Kri­mi­na­li­tät in Ver­bin­dung gebracht. Aller­dings ist unklar, ob er als Inte­rims-Prä­si­dent wirk­lich die Zukunft der AIBA gestal­ten will und wird.

Die Erklä­rung der AIBA im Ori­gi­nal: https://​www​.aiba​.org/​b​l​o​g​/​a​i​b​a​-​l​a​u​n​c​h​e​s​-​n​e​w​-​d​i​v​e​r​s​i​t​y​-​i​n​-​b​o​x​i​n​g​-​p​r​o​g​r​am/

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: