In der jordanischen Hauptstadt Amman findet gegenwärtig parallel zum IOC-Qualifikationsturnier der asiatischen Länder das dritte der eigentlich fünf geplanten AIBA-Kontinentalforen statt.
Es wird vorerst das letzte Forum sein, denn vor dem Hintergrund der weltweiten Corona-Epidemie sind die beiden noch ausstehenden Veranstaltungen in Italien und Afrika auf unbestimmte Termine verschoben worden.
Auf den Foren suchte die angeschlagene AIBA das Gespräch mit seinen Mitgliedsverbänden. Die Konferenzen waren eine Idee des Präsidenten des russischen Boxverbandes Umar Kremlev, der auf beiden ersten Treffen eine hohe Präsenz zeigte, in Amman aber krankheitsbedingt fehlte.
Ein neuer Name für die AIBA?
Vor den Delegierten der Nationalverbände des asiatischen Raumes brachte der Interimspräsident der AIBA, der Marokkaner Mohamed Moustahsane, die Idee ins Spiel, die AIBA vielleicht besser umzubenennen.
Der Name des Verbandes, so Moustahsane, werde aktuell mit vielen Problemen in Verbindung gebracht. Bei den anstehenden Veränderungen könne auch die Änderung des Namens ein Teil der Maßnahmen sein. Ein neuer Name könne für eine neue Vision stehen.
Neue Satzung soll »eine der besten und modernsten« werden
Die Veränderungen, von denen die Rede war, betreffen entscheidend auch eine neue Satzung des Verbandes, die das IOC von dem ehrlichen Reformwillen der AIBA überzeugen muss, wenn eine Wiederaufnahme der AIBA in den Kreis der olympischen Spitzensportverbände gelingen soll. Zu der Satzung sagte Moustahsane in Amman:
»Die neue Satzung wird eine der besten und modernsten sein. Wir haben Beispiele aus den Satzungen der internationalen Verbände genommen und mit Spezialisten und Anwälten gesprochen, um sicherzustellen, dass keine Fehler gemacht wurden. Wir brauchen eine transparente und einfache Satzung. Jeder wird klar sehen.«
Eine neue Satzung des Weltverbandes soll am 20. Juni in Budapest beschlossen werden – nachdem der Kongress wegen der Corona-Epidemie vom 29. März auf den Frühsommer verlegt wurde. Ob dieser Termin angesichts des sehr dynamischen Epidemieverlaufs gehalten werden kann, muss abgewartet werden.
Gemischtgeschlechtliches, internationales Turnierformat
In Amman kam auch eine durchaus interessante sportliche Idee zur Diskussion: Moustahsane stellte Gedanken zu einem Turnierformat vor, bei dem sich gemischtgeschlechtliche Teams auf internationaler Ebene miteinander vergleichen.
Moustahsane zog selbst den Vergleich zur 2018 eingestellten »Worls Series of Boxing« (WSB). Bei dem durchaus öffentlich beachteten Turnierformat der AIBA verglichen sich jedoch nur männliche Boxer.