Kei­ne Nie­der­la­gen beim BC Gör­zig Fuhne­land in Sachsen-Anhalt

Kiezkämpfer starten gut ins neue Wettkampfjahr

Amir Saad (links), Basir Fasahi (Mitte) und Karim Gomes (rechts) markierten einen guten Start des neuen Wettkampfjahres.

Bereits zum drit­ten Mal in Fol­ge nah­men die Kiez­kämp­fer des FC St. Pau­li am 1. Febru­ar am Neu­jahrs­bo­xen des BC Gör­zig Fuhne­land in Sach­sen-Anhalt teil. Es soll­te ein lan­ger, aber spaß­vol­ler Tag wer­den, der unter dem Strich einen guten Start ins neue Wett­kampf­jahr markierte.

Das Wie­gen war für 13 Uhr ange­setzt. Um nicht unter Zeit­stress zu gera­ten und unter­wegs auch Pau­sen ein­le­gen zu kön­nen, fuhr das Team bereits um 8.30 Uhr mor­gens nach letz­tem Check der Aus­rüs­tung am hei­mi­schen Zeug­haus­markt los. Der Zeit­plan ging auf: Um kurz vor 12 Uhr mit­tags erreich­te die klei­ne Mann­schaft das knapp 800 Ein­woh­ner zäh­len­de Dorf Gör­zig im Land­kreis Anhalt-Bitterfeld.

Fah­ren, Wie­gen, Döner und Warten

Wie die Jah­re zuvor war das char­man­te, ört­li­che Kul­tur­haus Aus­tra­gungs­ort der Wett­kämp­fe, in des­sen Ver­an­stal­tungs­saal die Gör­zi­ger Sport­freun­de den Hoch­ring auf­ge­baut hat­ten. Nach dem Wie­gen tes­te­ten die Kiez­kämp­fer in die­sem Jahr den zwei­ten der bei­den Döner­lä­den des Dor­fes, wäh­rend die Trai­ner der ange­reis­ten Ver­ei­ne abwar­te­ten, inwie­fern die Ergeb­nis­se des Wie­gens die ursprüng­li­chen Kampf­pla­nun­gen über den Hau­fen wer­fen würden.

Für die Kiez­kämp­fer blieb es für zwei der drei Kämp­fer bei den ursprüng­li­chen Kampf­an­set­zun­gen. Allein der Kampf von Karim Gomes (gemel­det mit 60 kg, gewo­gen mit 59,5 kg) konn­te nicht wie geplant statt­fin­den, da sein Geg­ner statt der erwar­te­ten 63 viel­mehr 65,5 Kilo­gramm auf die Waa­ge brach­te. Eine Gewichts­dif­fe­renz von 6 Kilo­gramm erlaub­te jedoch kei­nen Wett­kampf. Als schwa­cher Trost konn­te für Karim jedoch noch ein Spar­rings­geg­ner gefun­den wer­den, so dass er immer­hin nicht ganz umsonst sei­nen Sams­tag geop­fert haben sollte.

Amir Saad siegt nach Punk­ten über Kosai Alnassouh

Den Beginn mach­te Amir Saad (17), der in Gör­zig sei­nen zwei­ten Kampf bestrei­ten soll­te. Er trat gegen Kosai Alnas­so­uh vom BC Wacker Gotha in den Ring (15). Amir konn­te sei­ne Reich­wei­te gut nut­zen, hielt klug die lan­ge Distanz und sam­mel­te Run­de um Run­de mit deut­li­chen Tref­fern Zähl­ba­res auf den Punkt­zet­teln der Kampf­rich­ter. Ein Abbruch durch RSC lag im Bereich des Mög­li­chen, aber am Ende ging es dann doch über die vol­le zeit­li­che Distanz von 3 x 2 Minu­ten, wobei sein Geg­ner in der drit­ten Run­de wegen wie­der­hol­ten Abdre­hens aller­dings noch ver­warnt wur­de. Als das Urteil ver­kün­det wur­de, gab es kei­ne Über­ra­schung: Der Punkt­sieg ging (ver­mut­lich deut­lich) an Amir, der damit an sein erfolg­rei­ches Wett­kampf­de­büt im letz­ten Jahr anknüp­fen konnte.

Amir Saad (blau) setzt sich unge­fähr­det gegen Kosai Alnas­so­uh vom BC Wacker Gotha durch.

Basir Fasahi erkämpft Remis gegen Asif Afzali

Schon zwei Kämp­fe spä­ter wur­de Basir Fasahi (18) als zwei­ter der Kiez­kämp­fer in den Ring geru­fen. Er traf auf den ein Jahr älte­ren Asif Afza­li (19) von der Box­uni­on Strauß­berg aus Bran­den­burg. Nach einer schul­be­ding­ten Trai­nings­pau­se im zurück­lie­gen­den Jahr war die­ser Kampf für Basir der Wie­der­ein­stieg in den Wett­kampf­sport. Sein Geg­ner brach­te das dop­pel­te an Erfah­rung mit in den Ring. Es ent­wi­ckel­te sich ein inten­si­ver, tem­po­rei­cher, enga­gier­ter und durch­aus schö­ner Kampf, in dem bei­de Boxer in allen Run­den beherzt um den Sieg box­ten, dabei unterm Strich in etwa gleich viel Argu­men­te für sich abga­ben. Das Urteil der Punkt­rich­ter war mit einem Unent­schie­den somit letzt­end­lich leis­tungs­ge­recht aus­ge­fal­len und Basir konn­te zei­gen, dass er aus der Trai­nings­pau­se fit zurück gekom­men war.

Basir Fasahi (blau) erkämpft in einem tem­po­rei­chen Gefecht ein Remis gegen Asif Afza­li von der Box­uni­on Straußberg.

Karim Gomes im Wett­kampf­spar­ring mit Moha­med Bilal

Im zwei­ten Kampf nach der Pau­se konn­te Karim Gomes (18) die Tra­di­ti­on fort­set­zen, bei jedem Besuch in Gör­zig auch im Ring gestan­den zu haben – aller­dings nur mit einem Spar­rings­kampf statt wie geplant mit einem Wett­kampf. Ein regu­lä­rer Kampf gegen den Spar­rings­part­ner wäre zwar im Hin­blick auf Alter und Gewicht mög­lich gewe­sen, ver­bot sich aber vor dem Hin­ter­grund des unter­schied­li­chen Erfah­rungs­stan­des: Für Moha­med Bil­al (18) vom SV Box­ring Bern­burg wäre es sein ers­ter Wett­kampf gewe­sen, für Karim hin­ge­gen schon das 22. Gefecht. So blieb es bei einem Spar­ring, in dem der Bern­bur­ger viel Mut, Herz und Talent zeig­te, aber erwar­tungs­ge­mäß dann doch etwas über­for­dert war. Rich­ti­ger­wei­se brach sein Trai­ner in der zwei­ten Run­de das Spar­ring ab.

Karim Gomes (rot) im Wett­kampf­spar­ring mit Moha­med Bil­al vom SV Box­ring Bernburg.

Nach Karims Kampf trat das Team schließ­lich schon wie­der die Rück­rei­se an – noch vor dem Ende der Ver­an­stal­tung. Immer­hin lagen noch etwa 4 Stun­den Fahrt vor den Kiez­kämp­fern, bis alle wie­der vor ihren jewei­li­gen Haus­tü­ren abge­setzt wer­den konnten.

Das Fazit des Trai­ners Ralf Elfering:

Gör­zig war ein schö­ner, gelun­ge­ner Auf­takt ins neue Wett­kampf­jahr. Alle drei haben schö­nes Boxen gezeigt, mit dem sie zufrie­den sein kön­nen. Amir hat sich mit dem Sieg für wei­te­re Fort­schrit­te im Trai­ning zu recht belohnt. Bei Basir mag ein Unent­schie­den in einem so enga­gier­ten Kampf viel­leicht auf den ers­ten Blick etwas frus­trie­rend sein, aber letzt­end­lich war es auf einem hohen Niveau erkämpft, also auch eine tol­le Leis­tung. Für Karim war es scha­de, dass es kein Wett­kampf wur­de, aber wenigs­tens war es so noch eine Trai­nings­ein­heit. Dass die Jungs immer mit Spaß dabei sind und einen gan­zen Tag für weni­ge Minu­ten Wett­kampf opfern, das zeigt ihre hohe Moti­va­ti­on, die Grund­la­ge aller Leis­tungs­ent­wick­lung ist.

Wir fahrn, fahrn, fahrn auf der Aut­bahn … Die Rück­rei­se nach Ham­burg ver­lief in gechill­ter Atmosphäre.

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: