Am vergangenen Montag (06.05.2024) kam es in Lausanne zu ersten offiziellen Gesprächen zwischen dem neuen Weltverband des olympischen Boxens »World Boxing« und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC).
Am Sitz des IOC empfing der Sportdirektor des IOC Kit McConnell den Präsidenten von World Boxing Boris van der Vorst und den Generalsekretär des neuen Weltverbandes Simon Troulson. Das IOC machte dabei nach Angaben von »World Boxing« noch einmal deutlich, dass der neue Verband die globale Unterstützung von nationalen Boxverbänden benötige und seine Integrität nachweisen müsse, damit Boxen für die Spiele 2028 in Los Angeles wieder in das olympische Programm aufgenommen werden könne.
World Boxing: Gespräche sind Meilensteine in der Entwicklung
World Boxing bezeichnete das Gespräch mit dem IOC als einen Meilenstein seiner Entwicklung. Boris Van der Vorst: »Wir danken dem IOC einmal mehr für sein Engagement und seine Beharrlichkeit in Bezug auf den Boxsport bei den Olympischen Spielen, nachdem es das Turnier zwei Mal selbst durchgeführt hat. Jetzt ist es an der Zeit, dass World Boxing und die nationalen Verbände aus ihren bewährten Praktiken und den angewandten ethischen Grundsätzen lernen.«
Aufruf an die nationalen Boxverbände
Der Präsident fährt mit Blick auf die Nationalverbände fort: »Die Boxnationen, die in Zukunft an den Olympischen Spielen teilnehmen wollen, müssen dringend ihren Willen und ihren Einsatz zeigen, indem sie World Boxing beitreten und den Boxsport bei den Olympischen Spielen beibehalten. Andernfalls wäre der Verlust des olympischen Status des Boxens unser schlimmster Albtraum.«
Das IOC hatte erst vor kurzem eine Deadline genannt: Anfang 2025 müsse erkennbar werden, ob World Boxing für das IOC als Partner für Los Angeles 2028 infrage komme. Allgemein wird erwartet, dass viele nationale Boxverbände nach dem Ende der Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris über eine Neuausrichtung ihrer olympischen Perspektiven beschließen werden. Dies könnte World Boxing den geforderten globalen Zuwachs bringen.
Aktuell sind 28 nationale Verbände in World Boxing organisiert. Verbände aus Europa und Amerika bilden dabei im Moment noch deutlich den Schwerpunkt. Afrika und Asien sind bislang nur mit einem bzw. zwei Nationalverbänden in dem neuen Weltverband vertreten. Gerade hier wird das IOC auf weitere Zuwächse schauen.