Am 3. Oktober startete die Frauen-Weltmeisterschaften des Olympischen Boxens im russischen Ulan-Ude. Die etwa 400.000 Einwohner zählende Stadt unweit des Baikalsees liegt in der russischen Teilrepublik Burjatien in Sibirien gilt als das wirtschaftliche, kulturelle und politische Zentrum der Region. Zur Mongolei sind es von Ulan-Ude noch etwa 150 Kilometer in südliche Richtung.
224 Boxerinnen aus 57 Nationen
57 Nationalverbände der AIBA entsendeten 224 Boxerinnen zu diesem Wettbewerb nach Sibirien. Geboxt wird in 10 Gewichtsklassen: bis 48 kg, bis 51 kg, bis 54 kg, bis 57 kg, bis 60 kg, bis 64 kg, bis 69 kg, bis 75 kg, bis 81 kg und über 81 kg.
Einzig Indien, Kasachstan, Russland und die USA haben in allen zehn Gewichtsklassen Sportler gemeldet. 14 Nationalverbände haben nur eine Sportlerin nach Siberien entsendet. Kuba nimmt auch an dieser WM gar nicht teil, da Frauen ausgerechnet in dem letzten sozialistischen Staat immer noch keine Wettkämpfe bestreiten dürfen.
Auch diese WM ist ohne Bedeutung für Tokio 2020
Vor dem Hintergrund der Suspendierung der AIBA durch das Internationale Olympische Komitee hat dieses Turnier (IOC) – wie schon bei der Männer-WM zuvor – keine Bedeutung für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen: Startplätze für Tokio 2020 können hier nicht erboxt werden. Dies ist ausschließlich auf den Qualifikationsturnieren möglich, die das IOC in den kommenden Monaten weltweit selbst ausrichten wird.
Formtest für die Olympischen Spiele
Dennoch werden die teilnehmenden Nationen das Augenmerk besonders auf jene 5 Gewichtsklassen legen, in denen in Tokio um olympisches Gold geboxt werden wird: bis 51 kg, bis 57 kg, bis 60 kg, bis 69 kg und bis 75 kg. Für die Teilnehmerinnen dieser Gewichtsklassen darf dieser Wettbewerb als Testlauf für das kommende Jahr gelten.
DBV mit acht Athletinnen in Russland dabei
Der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) entsendete 8 Boxerinnen nach Ulan-Ude:
- GK 45–48 kg: Annemarie Stark
- GK 48–51 kg: Azize Nimani
- GK 51–54 kg: Ursula Gottlob
- GK 54–57 kg: Ramona Graeff
- GK 57–60 kg: Maya Klenhans
- GK 64–69 kg: Nadine Apetz
- GK 69–75 kg: Sarah Scheurich
- GK 75–81 kg: Irina-Nicoletta Schönberger
Eine Niederlage und ein Sieg für den DBV
Als erste Boxerin des Deutschen Boxsport-Verbandes musste Azize Nimani in den Ring. Am allerersten Wettkampftag des Turnieres (03.10.2019) traf sie im Fliegengewicht bis 51 kg auf die Thailänderin Jutamas Jitpong, der sie sich mit 4:1‑Punktrichterstimmen geschlagen geben musste.
Als zweite Athletin der deutschen Mannschaft wurde am Freitag (04.10.2019) Ursula Gottlob in den Ring gerufen. In diesem Kampf im Bantamgewicht (bis 54 kg) stand ihr Anahit Aroyan aus Armenien gegenüber. Ursula Gottlob konnte diesen Kampf mit 5:0 für sich entscheiden.
Damit sind nach zwei Kämpfen noch sieben der acht DBV-Boxerinnen im Rennen um Medaillenplätze beteiligt.