Der dritte Wettkampftag im sibirischen Ulan-Ude rief erneut zwei Athletinnen des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV) in den Ring:
Federgewicht 54–57 kg: Ramona Graeff unterliegt der Russin Liudmila Vorontsova einstimmig nach Punkten
Den Auftakt machte Ramona Graeff (Federgewicht 54–57 kg), die in ihrem ersten Gefecht im Rahmen des Turniers auf die Russin Liudmila Vorontsova traf. Die Russin hatte in diesem Kampf insgesamt die Nase vorn, boxte mehr im Vorwärtsgang als Ramona Graeff und hielt auch öfter und länger die Ringmitte als die Kontrahentin aus Deutschland. Ramona Graeff versuchte sich durch häufige Auslagenwechsel Überraschungsvorteile und auch den Zugang zur Halb- und Nahdistanz zu erarbeiten, aber in der verkürzten Distanz endeten die Aktionen dann doch oft im Halten oder sogar gelegentlich auch im Sturz beider Boxerinnen. Als der Schlussgong den Kampf beendete und die Punktrichter ihre Wertung abgegeben hatten, ging der Sieg mit 5:0‑Punktrichterstimmen an Boxerin aus dem gastgebenden Russland. Immerhin hatten jedoch 3 der 5 Punktrichter auch die deutsche Athletin in einer Runde vorne gesehen.
Mittelgewicht 69–75 kg: Sarah Scheurich siegt durch RSC über Elsidita Selaj aus Albanien
Fünf Kämpfe später stieg Sarah Scheurich (Mittelgewicht 69–75 kg) durch die Seile desselben Rings, um sich im vierten Kampf der DBV-Mannschaft mit Elsidita Selaj aus Albanien zu vergleichen. Die Athletin des DBV brachte Größen- und Reichweitenvorteile mit in den Kampf und konnte diesen Distanzvorteil mit aktiverer und besserer Beinarbeit gut nutzen. Aber auch wo sich die Halb- und Nahdistanz ergab, wusste Sarah Scheurich mit komplexeren Aktionen zu überzeugen. Die Führung nach Punkten war ihr in jedem Durchgang sicher, aber die Entscheidung sollten am Ende dennoch nicht die Punktrichter fällen, sondern der Ringrichter. Als er im dritten Durchgang des Kampfes die Albanierin in kurzer Zeit zweimal anzählen musste, brach er den Kampf durch RSC (Referee stopps Contest) ab. Sarah Scheurich sorgte damit für die dritte RSC-Entscheidung in diesem Turnier und ist eine Runde weitergerückt.
DBV hat noch sechs von acht Boxerinnen im Rennen
Die Mannschaft des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV) hat in den ersten drei Tagen der aktuell laufenden Frauen-WM nunmehr vier Kämpfe bestritten. Zwei davon gingen verloren: Azize Nimani (Fliegengewicht 48–51 kg) und Ramona Graeff (Federgewicht 54–57 kg) mussten nach Niederlagen das Turnier verlassen. Uursula Gottlob (Bantamgewicht 51–54 kg) und Sarah Scheurich (Mittelgewicht 69–75 kg) haben sich hingegen in die nächste Runde des Wettbewerbs vorboxen können. Mit ihnen eingerechnet stehen nun also am Ende des dritten Turniertages noch sechs Athletinnen des DBV im Rennen, wobei aber vier Sportlerinnen zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht kämpfen mussten.