Wie aus unterschiedlichen Quellen zu vernehmen ist, werden russische Boxerinnen und Boxer nun nicht an den Olympischen Spielen 2024 in Paris teilnehmen.
Die Generalsekretärin des russischen Boxverbandes Tatyana Kiriyenko soll dies damit begründet haben, dass russische Boxer niemals unter neutraler Flagge starten würden, weil sie dabei das Gefühl hätten, ihr Land zu verraten.
Vor dem Hintergrund des nun gut zwei Jahre währenden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gelten für die Teilnahme russischer Athletinnen und Athleten an den bevorstehenden Olympischen Sommerspielen in Paris strenge Auflagen. Sie dürfen
- nur in Individualsportarten starten, nicht aber in Mannschaftswettbewerben.
- nur als neutrale individuelle Athletinnen und Athleten starten. Nationale Symbole (z.B. Flaggen und Hymnen) sind ihnen nicht gestattet.
- keinen Bezug zu russischen Sicherheitskräften haben (also etwa den Streitkräften angehören).
An der Kontinentalqualifikation in Polen im Sommer 2023 und an dem vor wenigen Tagen beendeten ersten Weltqualifikationsturnier in Italien hatten keine russischen Boxerinnen und Boxer teilgenommen.
Die letzte Qualifikationsmöglichkeit wäre nun das zweite Weltqualifikationsturnier in Thailand (23.05. bis 03.06.2024) gewesen. Anscheinend werden sie nun auch dort nicht antreten.
Der Blick der russischen Boxerinnen und Boxer wird sich nun mit ziemlicher Sicherheit auf die sogenannten »Welt-Freundschaftsspiele« im September in Russland richten – eine Veranstaltung, die das IOC in einer Erklärung vom 19. März (Link öffent neues Fenster) als politische Propaganda einstuft. Es forderte alle der Olympischen Bewegung verbundenen Kräfte und alle Regierungen auf, sich nicht daran zu beteiligen.