Iri­scher Ver­band steht am Wochen­en­de vor rich­tungs­wei­sen­der Entscheidung

Satzungsänderung soll alle Verbindungen zur IBA lösen

Am kom­men­den Sams­tag (12. Okto­ber 2024) steht der iri­sche Natio­nal­ver­band des olym­pi­schen Boxens IABA (Irish Ath­le­tic Boxing Asso­cia­ti­on) vor einer rich­tungs­wei­sen­den Entscheidung.

Bezü­ge zur IBA sol­len aus Sat­zung ent­fernt werden

Auf einem von über 40 Mit­glieds­ver­ei­nen des Ver­ban­des bean­trag­ten außer­or­dent­li­chen Kon­gress (Link öff­net neu­es Brow­ser­fens­ter) soll über eine Sat­zungs­än­de­rung abge­stimmt wer­den. Der zur Abstim­mung ste­hen­de Antrag sieht vor, alle fest in die Sat­zung geschrie­be­nen Bezü­ge zur IBA zu entfernen.

Mit der Annah­me des Antra­ges wäre für den Ver­band der Weg frei gemacht, sich in der Zukunft jenem Welt­ver­band anschlie­ßen zu kön­nen, der die Aner­ken­nung des Inter­na­tio­na­len Olym­pi­schen Komi­tees erhal­ten hat oder aller Vor­aus­sicht nach erhal­ten könnte.

Der ers­te Ver­such schei­ter­te 2023 knapp

Es ist dies der zwei­te Ver­such der IABA, sich von der fes­ten Ver­drah­tung mit der IBA zu befrei­en – und sich somit von einem sin­ken­den Schiff zu ret­ten. Ein ers­ter Ver­such war im August 2023 an den hohen Hür­den einer Sat­zungs­än­de­rung geschei­tert (Link öff­net neu­es Bow­ser­fens­ter). Zwar hat­te damals eine gro­ße Mehr­heit von 71 % für eine Ände­rung der Sat­zung gestimmt, aber es wären 75 % erfor­der­lich gewesen.

Seit dem fehl­ge­schla­ge­nen Ver­such des letz­ten Jah­res hat sich aller­dings viel bewegt: 

  1. Inzwi­schen ist die IBA letzt­in­stanz­lich mit ihren Ver­su­chen geschei­tert, die Rück­kehr in die Fami­lie der olym­pi­schen Sport­ver­bän­de einzuklagen. 
  2. Das Inter­na­tio­na­le Olym­pi­sche Komi­tee (IOC) hat zudem klar­ge­stellt, dass die olym­pi­sche Zukunft des Boxens davon abhängt, dass bis Anfang 2025 ein neu­er Welt­ver­band von jener Grö­ße und Inte­gri­tät erkenn­bar wer­den lässt, dass er als Gesprächs­part­ner für das IOC infra­ge kommt.
  3. Das IOC hat außer­dem ein­deu­tig zu ver­ste­hen gege­ben, dass Sport­ler, die unter dem Dach der IBA boxen, nicht an olym­pi­schen Spie­len teil­neh­men dür­fen. Es hat dar­über hin­aus die Natio­na­len Olym­pi­schen Komi­tees auf­ge­for­dert, ihre Ver­bin­dun­gen zu jenen natio­na­len Box­ver­bän­den zu kap­pen, die noch mit der IBA ver­bun­den sind.
  4. Nicht zuletzt sind seit August 2023 (dem Zeit­punkt der damals geschei­ter­ten Sat­zungs­än­de­rung) vie­le wei­te­re Ver­bän­de »World Boxing« bei­getre­ten, dar­un­ter auch boxe­ri­sche Schwer­ge­wich­te wie Indi­en und zuletzt Kasach­stan. Aktu­ell haben sich 46 Natio­nal­ver­bän­de des olym­pi­schen Boxens unter dem Dach des neu­en Welt­ver­ban­des versammelt.

Der Antrag zur Ände­rung der Sat­zung des iri­schen Ver­ban­des erwähnt »World Boxing« frei­lich nicht. Er löst allein die in die Sta­tu­ten fest ein­ge­schrie­be­ne Ver­bin­dung zur IBA, die grund­sätz­lich gar kei­ne Ent­schei­dung in der Fra­ge der Ver­bands­zu­ge­hö­rig­keit zuließ. 

Bei­tritt zu World Boxing wäre wahrscheinlich

Gleich­wohl kann aber davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass einer ent­spre­chen­den Sat­zungs­än­de­rung der Bei­tritt zu »World Boxing« in einem zwei­ten Schritt fol­gen dürf­te. Schließ­lich ist Boxen die erfolg­reichs­te olym­pi­sche Sport­art in Irland und genießt in rele­van­tem Umfang staat­li­che För­de­run­gen. Die­se wür­den mit Sicher­heit ent­fal­len, wenn die IABA der IBA ver­bun­den bliebe.

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: