
Die Hamburger Jugendmeisterschaften endeten am Sonntag, den 26. Februar mit den Finalkämpfen des Turniers. In der gut gefüllten Halle des Hamburger Amateur-Box-Verbandes war ab 12 Uhr mittags noch einmal ein umfangreiches Programm abzuarbeiten, bis die Titel in den verschiedenen Gewichtskategorien der Nachwuchsaltersklassen vergeben waren. Die drei gemeldeten Kiezkämpfer Mustafa Hemati (U19, bis 57 kg), Arash Alawoddin (U19, bis 63,5 kg) und Moheb Habibi (U19, bis 67 kg) hatten sich mit ihren Siegleistungen im Halbfinale für diese letzte Turnierrunde qualifizieren können.
Mustafa Hemati nur knapp gegen Favoriten unterlegen
Den Gewichtsklassen aufsteigend folgend war Mustafa Hemati (U19, bis 57 kg) als erster an der Reihe. Sein Gegner Sabour Ziaee vom SV Eidelstedt war als Favorit mit deutlich mehr Erfahrung und sehr guter Kampfbilanz (12 Siege in 14 Kämpfen) direkt ins Finale gesetzt worden. Doch Mustafa hatte schon zwei Wochen zuvor in Cottbus gezeigt, dass er solche Vergleiche mit eigentlich favorisierten Kontrahenten nicht fürchten muss. So machte er auch diesem Gegner das Leben durchaus schwer. Mit einem guten Mix aus sauberer Technik und großer Angriffslust boxte er in allen drei Runden um den Sieg mit. Am Ende hatte sein Gegner einen Hauch mehr vom Kampf. Ausschlaggebend mochte hier die dritte Runde gewesen sein, in der er in ein, zwei Situationen ein paar Treffer hinnnehmen musste und auch einmal angezählt wurde. Mit 4:1 Punktrichterstimmen sprachen die Unparteiischen den Sieg schließlich mehrheitlich dem Eidelststedter zu. Für Mustafa blieb es (dieses Mal noch) bei einem zweiten Platz und der Silbermedaille.
Arash Alawoddin erboxt sich in Ringschlacht Gold
Nach dem Ringeinsatz Mustafas sollte es nicht mehr lange dauern, bis mit Arash Alawoddin (U19, bis 63,5 kg) der nächste St. Paulianer in den Ring gerufen wurde. Sein Finalgegner war Frederik Pingel von »Kampf deines Lebens«. Arash machte von Beginn an mächtig Druck und war sehr viel im Vorwärtsgang unterwegs. Beide Kämpfer suchten und führten dabei das arbeitsintensive Gefecht in den engeren Distanzen, das ihnen viel Kraft abverlangte. In dem Austausch von Haken aller Art war es jedoch Arash, der im Finale zwar dieses Mal keinen vorzeitigen Sieg (wie noch am Vortag) erzwingen konnte, aber in allen drei Runden des intensiven sportlichen Vergleichs eindeutig die Oberhand behielt. Das sahen auch die 5 Punktrichter*innen so, die nach neun gekämpften Minuten die Auseinandersetzung einstimmig mit 5:0 Punktrichterstimmen zugunsten des Kiezkämpfers in der roten Ecke entschieden. Mit dieser zweiten Siegleistung im Turnierfinale der Hamburger Jugendmeisterschaft erboxte sich Arash völlig zu Recht die Goldmedaille.
Moheb Habibi beendet das Turnier mit der Silbermedaille
Nur zwei Kämpfe später sollte Moheb Habibi (U19, bis 67 kg) als letzter die braun-weißen Interessen im Boxsport vertreten. Doch an diesem Finaltag fand Moheb im Kampf gegen seinen an Reichweite überlegenen Gegner Jonas Lampe vom SV Lurup nicht so recht zu seiner Form. Im Gegensatz zum Halbfinalkampf stimmten die Distanzen nicht immer und auch die Verteidigung arbeitete nicht so effektiv wie am Tag zuvor. Der große und beherzte kämpferische Einsatz vermochte das nicht zu kompensieren, so dass etwa ab der Mitte der zweiten Runde sein Gegner allmählich Oberwasser bekam. Letztlich führte das im dritten Durchgang zu einem ersten und dann kurze Zeit später zu einem zweiten Anzählen. Der Ringrichter gab danach den Kampf nicht mehr frei, so dass dieser Vergleich durch RSC zugunsten des Gegners entschieden wurde. Schade, aber nachvollziehbar, denn es sah zu diesem Zeitpunkt nicht mehr danach aus, als könne er diese Runde noch drehen. So blieb es nach der Siegleistung des Vortags in der Gewichtsklasse bis 67 kg bei der Silbermedaille.
Der Trainer Ralf Elfering bilanziert das Turnier:
Mustafa hat nach dem Turnier in Cottbus nun noch einmal bewiesen, dass er gegen stark favorisierte Gegner um den Sieg mitboxen kann, und dass auch in diesen Fällen ein Sieg in Reichweite ist und somit jederzeit gelingen kann. Das ist erneut eine tolle Leistung. Arash hat einen harten Kampf geliefert, in dem er sich nicht geschont hat – aber den Gegner eben noch viel weniger. So wurde ein tolles Turnierfinale daraus, in dem zu Recht ihm der Sieg zugesprochen wurde. Moheb blieb in diesem Kampf leider unter der Form des Vortages. Das kann passieren und ist nicht tragisch. Jeder Wettkampf ist auch Training – und mindestens davon hat er ebenso profitiert wie die anderen beiden.