Nachdem die Kiezkämpfer erst am Wochenende zuvor in Thüringen erfolgreich in den Ring gestiegen waren, stand nun abermals eine weitere Fahrt auf dem Programm. Am Freitagnachmittag ging es nach Nordrhein-Westfalen, wo der traditionsreiche BC Velbert zum sechsten Mal zum Internationalen NRW-Cup eingeladen hatte.
Am Samstag (26.10.) startete dann das zweitägige Jugend-Turnier in der Sporthalle Birth mit jeweils einer Halbfinalveranstaltung am frühen und am späten Nachmittag, in deren Rahmen aber – wo es nur zwei Kämpfer in einer Turniergruppe gegeben hatte – auch schon einige Finalkämpfe ausgetragen wurden.
Der Zufall wollte, das dieselben drei U19-Kämpfer besetzt wurden, die zuvor auch schon Thüringen für den FC St. Pauli im Ring gewesen waren: Karim Gomes (Leichtgewicht bis 60 kg), Basir Fasahi (Halbweltergewicht bis 64 kg) und Gregor Zwimpfer (Weltergewicht bis 69 kg). Alle drei mussten auch am ersten Wettkampftag in den Ring steigen.
Karim Gomes siegt im Halbfinale nach Punkten über Rahman Scheikhabekov
Den Anfang machte Karim Gomes (Leichtgewicht bis 60 kg, 18 Jahre), der sich in der ersten Halbfinalveranstaltung mit Rahman Scheikhabekov vom SV Brackwede vergleichen musste. Karim ließ in diesem Wettkampf nichts anbrennen. Mit der ihm eigenen Beweglichkeit und Beinarbeit hielt er überwiegend die Lange Distanz und sammelte er gegen den amtierenden Westfalenmeister aus Bielefeld in allen drei Runden des Vergleichs Zählbares und erboxte sich mit einem klaren Punktsieg verdient den Einzug ins Finale des Turniers.
Gregor Zwimpfer bezwingt im Halbfinale Maximilian Gref vom TV Paderborn nach Punkten
Unmittelbar nach Karim wurde Gregor Zwimpfer (Weltergewicht bis 69 kg, 17 Jahre) in den Ring gerufen. Ihm gegenüber in der roten Ecke stand Maximilian Gref vom TV Paderborn. Es entwickelte sich ein kämpferisches Gefecht mit hohem Tempo und schnellem Schlagaustausch, in dem Gregor immer sicherer und häufiger mit seinen Schlägen ins Ziel fand. In der zweiten Runde wurde sein Gegner angezählt und auch seine blutende Nase musste zweimal vom Ringarzt begutachtet werden, gab aber letztendlich keinen Anlass für einen Abbruch. Nach dem Schlussgong konnte sich Gregor über den Einzug ins Finale freuen.
Basir Fasahi unterliegt knapp gegen Jura Abrahamyan vom BSV Herford
In der zweiten Halbfinalveranstaltung war schließlich Basir Fasahi (Halbweltergewicht bis 64 kg, 17 Jahre) an der Reihe. Er traf auf Jura Abrahamyan vom BSV Herford. Für Basir war dieser Kampf bereits das Finale, denn in seiner Turniergruppe hatte es nur 2 Boxer gegeben. Der Gegner war eine schwierige Aufgabe für Basir, hatte er doch mehr als dreimal so viele Kämpfe wie Basir absolviert. Doch Basir zeigte eine saubere und starke boxerische Leistung, mit der er alle drei Runden stets auf Augenhöhe um den Sieg mitboxte. Am Ende reichte es knapp nicht für den Sieg, aber mit seiner Leistung darf er mehr als zufrieden sein.
Karim Gomes unterliegt im Finale dem holländischem Meister Luuk Elzinga
Nach den zwei Siegen im Halbfinale standen die Kiezkämpfer noch mit zwei Sportlern im Turnierfinale. Der Auftakt am Sonntag fiel Karim Gomes zu, der im Leichtgewicht gegen den niederländischen Meister Luuk Elzinga in den Ring treten musste. In dem technisch und kämpferisch hochwertigen Gefecht entwickelte sich in den ersten beiden Durchgängen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In der dritten Runde vermochte sich Karim jedoch noch einmal zu steigern und erzwang so nach einer Reihe von klaren Treffern kurz vor dem Ende der Runde dann auch ein Anzählen des Gegners. Als der Zeitnehmer die letzte Runde beendete, durfte man mit einigem Recht auf einen Sieg hoffen, aber das Kampfgericht hatte sich mit knapper Mehrheit für den niederländischen Meister entschieden, so dass trotz überzeugender Leistung »nur« die Silbermedaille blieb.
Gregor Zwimpfer siegt im Finale gegen Welat Basaran vom TV Paderborn
Im letzten Kampf mit Beteiligung des FC St. Pauli sollte es zu einem erneuten Vergleich der Kiezkämpfer mit dem TV Paderborn kommen. Dieses Mal jedoch in der Gewichtsklasse bis 69 kg, in der Gregor Zwimpfer auf den Ostwestfalen Welat Basaran traf. Gregor wusste seinen Reichweitenvorteil gut zu nutzen und hatte auch in diesem zweiten Turnierkampf noch genug Luft, um sich mit guter Beweglichkeit den Kontrahenten vom Leib zu halten. Stattdessen setzte er selbst aus der Langen Distanz in allen drei Runden seine Treffer, so dass der Gegner in der zweiten und dritten Runde jeweils einmal angezählt werden musste. Nach drei Runden und neun Minuten Kampfzeit gaben die Punktrichter den Sieg schließlich einstimmig an den Kiezkämpfer, der sich damit den Turniersieg und einen ansehnlichen Pokal sicherte.
Die Meinung des Trainers Ralf Elfering:
Wir können zufrieden sein: Drei von fünf Kämpfen konnten wir gewinnen und die beiden Niederlagen waren knappe Entscheidungen gewesen, die auch anders hätten ausfallen können. Die Jungs haben jedenfalls technisch, taktisch und kämpferisch sehr überzeugende Leistungen gegen anspruchsvolle Gegner gezeigt. Die taktischen Vorgaben wurden von allen drei Kämpfern gut umgesetzt, so dass wir dieses schöne Turnier gut für die weiteren Entwicklungsschritte nutzen konnten.