Die AIBA-Weltmeisterschaften der Frauen im russischen Ulan-Ude haben am heutigen Donnerstag (10.10.2019) das Viertelfinale erreicht. Diese drittletzte Turnierrunde konnten nach den Niederlagen der letzten Wettkampftage (Annemarie Stark, Sarah Scheurich und Nadine Apetz verloren ihre Kämpfe) noch zwei der acht Boxerinnen des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV) erreichen: Im Wettbewerb standen noch Ursula Gottlob (Bantamgewicht 51–54 kg) und Irina-Nicoletta Schönberger (Halbschwergewicht 75–81 kg).
Doch diese Runde der letzten 8 Boxerinnen einer Gewichtsklasse sollte das Aus für die Medaillenhoffnungen des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV) bedeuten. In knappen Gefechten, die mit Split-Decisions entschieden wurden, schieden die beiden verbliebenen Kämpferinnen aus dem Turnier aus. Ein Sieg am heutigen Tag hätte mit dem Erreichen des Halbfinales Edelmetall sichergestellt. So fahren die Athletinnen zwar mit Erfahrungen heim, aber ohne einen Platz auf dem Siegerpodest erreicht zu haben.
Ursula Gottlob unterliegt gegen Jamuna Boro aus Indien
Der dritte Kampf im Rahmen dieses Turniers sollte Ursula Gottlob (Bantamgewicht 51–54 kg) mit der Inderin Jamuna Boro zusammenführen. Beide Boxerinnen zeigten einen schönen Kampf auf Augenhöhe, der wohl bis zum Schlussgong offen geblieben war. Die Boxerin des DBV mochte mehr Anteile an der Ringmitte gehabt haben und wohl auch öfter im Vorwärtsgang gewesen sein, aber es reichte am Ende eben in den Augen der Punktrichter dann doch nicht zu jener Dominanz, die klare Entscheidungen der Unparteiischen erzwingen kann. Als die Wertung der Punktrichter nach der Urteilsverkündung bekannt wurde, spiegelte es auch den Eindruck wider, den man als Beobachter haben konnte: Mit einer 4:1‑Entscheidung gaben die Punktrichter den Sieg an die Inderin, die sich mit dem Einzug ins Halbfinale in jedem Fall schon jetzt über eine Medaille freuen kann.
Irina-Nicoletta Schönberger verliert gegen Elif Guneri aus der Türkei
Nicht minder knapp verlief es im ingsesamt 184. Turnierkampf, in dem sich im Halbschwergewicht (75–81 kg) Irina-Nicoletta Schönberger und Elif Guneri aus der Türkei gegenüberstanden. Auch hier entwickelte sich ein knapper Kampf der beiden Linksauslegerinnen. Die Türkin versuchte immer wieder mit weit geschlagenen Schlaghandhaken Treffer zu setzen, die Boxerin des DBV wollte hingegen die Lange Distanz für sich gestalten. In der Mitte der zweiten Runde gelang es Irina-Nicoletta Schönberger womöglich, sich leicht abzusetzen, aber dann war es im letzten Durchgang wiederum ihre Gegnerin, die häufiger die Initiative ergriff und damit wieder verstärkt Akzente setzen konnte. Ein Endspurt der Deutschen (nach einer Unterbrechung, weil ihre Nase blutete) konnte nicht mehr die nötige Klarheit herstellen: Die Punktrichter gaben mit 3:2‑Punktrichterstimmen den Kampf an Elif Guneri aus der Türkei.