Die Ergeb­nis­se der deut­schen Meis­ter­schaf­ten 2019 im olym­pi­schen Boxen

147 Sportlerinnen und Sportler boxten in Berlin um Medaillen

Einen Finalkampf hohem technischen und athletischen Niveau zeigten im Mittelgewichtder Männer (bis 75 kg) Kevin Boakye-Schumann (LV Mecklenburg Vorpommern, blau) und Silvio Schierle (LV Thüringen, rot). Den Sieg und Meistertitel sicherte sich in diesem Vergleich Kevin Boakye-Schumann.

Am Sonn­tag den 4. August gin­gen in Ber­lin mit den Final­kämp­fen der Frau­en die dies­jäh­ri­gen deut­schen Meis­ter­schaf­ten im Boxen zuen­de. Bei den Män­nern waren die Ent­schei­dun­gen bereits einen Tag zuvor am Sams­tag gefal­len. Ins­ge­samt 147 Boxe­rin­nen und Boxer ver­gli­chen sich in die­sem Tur­nier, bis die Plät­ze auf dem Sie­ger­po­dest ver­teilt waren (für die Plat­zie­run­gen sie­he Tabel­len unten).

Frau­en und Män­ner zum ers­ten Mal in einem Turnier

Das Tur­nier konn­te mit einer Pre­mie­re auf­war­ten: Zum ers­ten Mal wur­de in die­sem Jahr der Wett­be­werb für Frau­en und Män­ner gemein­sam aus­ge­tra­gen. Die Zusam­men­le­gung der bis­lang getrennt durch­ge­führ­ten Frau­en- und Män­ner­meis­ter­schaf­ten war zuvor schon in den Tur­nie­ren der Nach­wuchs­al­ters­klas­sen getes­tet wor­den. Die­se zeit­ge­mä­ße Ent­schei­dung tat dem Wett­be­werb sicher­lich gut.

Kampf um Gold im Flie­gen­wicht der Frau­en (bis 51 kg): Azi­ze Nima­ni (LV Baden Würt­tem­berg, rot) gegen Ursu­la Gott­lob (LV Nord­rhein West­fa­len, blau). Der Sieg und Titel in dem sehens­wer­ten Kampf ging an Azi­ze Nimani.

Boxen im Rah­men der »Finals 2019«

Eben­falls eine sehr gute Ent­schei­dung war, die Meis­ter­schaft im olym­pi­schen Boxen als Teil der »Finals 2019« aus­zu­tra­gen: In 10 Sport­ar­ten wur­den an die­sem Wochen­en­de in der Haupt­stadt die Meis­te­rin­nen und Meis­ter ermittelt.

Maß­geb­lich betei­ligt waren an die­ser Idee die Stadt Ber­lin und die öffent­lich-recht­li­chen Sen­der ARD und ZDF, die live und als Stream aus­führ­lich berich­te­ten. Hier­von pro­fi­tier­te auch das Boxen, das sich damit an pro­mi­nen­ter Stel­le vor Ort und an den Bild­schir­men einem brei­te­ren Publi­kum zei­gen konnte.

Es bleibt zu hof­fen, dass der DBV bei einer etwa­igen Wie­der­ho­lung die­ses Sport­for­mats im Boot bleibt und mit Ver­bes­se­run­gen im Detail die­sen Weg wei­ter beschreitet.

Stim­mungs­vol­ler Austragungsort

Eine gute Wahl war auch der Ver­an­stal­tungs­ort: Im Kup­pel­saal, der 1936 Aus­tra­gungs­ort der olym­pi­schen Fecht­wett­be­wer­be gewe­sen war, waren die kli­ma­ti­schen Bedin­gun­gen zwar nicht immer ganz leicht, aber die Stim­mung umso bes­ser: Im Drei­vier­tel­kreis saßen die Zuschau­er auf steil anstei­gen­den Sitz­rei­hen nah am Box­ring, der unter der impo­san­ten Kup­pel auf­ge­stellt war.

Allein: Man hät­te sich gewünscht, dass auf dem Außen­ge­län­de vor dem Gebäu­de über­haupt irgend­wo auf die Box­kämp­fe hin­ge­wie­sen wor­den wäre. Ein ent­spre­chen­der Hin­weis hät­te sicher­lich noch eini­ge Besu­cher des davor aus­ge­rich­te­ten Sport- und Fami­li­en­fes­tes zu einem Besuch der Meis­ter­schaft bewe­gen können.

Man fragt sich, war­um die­ser Saal für Box­wett­be­wer­be bis­lang über­se­hen wur­de. Er gäbe auch einen guten Aus­tra­gungs­ort ab für die Bun­des­li­ga­heim­kämp­fe der Her­tha­ner Box­staf­fel – erst recht, wo er räum­lich dicht neben dem Olym­pia­sta­di­on liegt, der sport­li­chen Hei­mat der Fuß­ball­bun­des­li­ga­mann­schaft des­sel­ben Vereins.

Der Kup­pel­saal auf dem Olym­pia­ge­län­de in Ber­lin bot einen attrak­ti­ven Rah­men für die­se Meis­ter­schaft, die im Rah­men der »Finals 2019« aus­ge­tra­gen wur­den. In 10 Sport­ar­ten wur­den an die­sen Tagen Medail­len ver­ge­ben. ARD und ZDF berich­te­ten ausführlich.

Durch­wach­se­ne Qualität

Ziem­lich genau ein Jahr vor dem Beginn der olym­pi­schen Spie­le in Tokyo 2020 stell­te sich das Niveau in den Kämp­fen durch­wach­sen dar: Licht und Schat­ten wech­sel­ten ein­an­der ab. Vor allem in den etwas exo­te­ri­schen Gewichts­klas­sen erweist sich die Leis­tungs­dich­te als ver­gleichs­wei­se gering, so dass wirk­li­che Spit­zen­leis­tun­gen hier augen­blick­lich nur schwie­rig zu ent­wi­ckeln sind.

Aller­dings muss man berück­sich­ti­gen, dass nicht alle Spit­zen­bo­xer des DBV in Ber­lin in den Ring stie­gen, da sie sich zum Teil schon auf die Welt­meis­ter­schaf­ten in Russ­land vor­be­rei­ten, an denen der Deut­sche Box­sport-Ver­band (DBV) augen­schein­lich teil­neh­men will, obwohl sie nach der Sus­pen­die­rung der AIBA durch das Inter­na­tio­na­le Olym­pi­sche Komit­tee (IOC) kei­ne Bedeu­tung mehr für Tokyo 2020 haben.

Baden-Würt­tem­berg erfolg­reichs­ter Landesverband

[Hin­weis: Die zuerst ver­öf­fent­lich­te Fas­sung die­ses Abschnitts ent­hielt Feh­ler, die nach­träg­lich kor­ri­giert wur­den.] In der Gesamt­wer­tung (also Män­ner und Frau­en zusam­men) führt der Lan­des­ver­band Baden-Würt­tem­berg das Ran­king an: Die Boxe­rin­nen und Boxer aus Baden-Würt­tem­berg erbox­ten 11 Medail­len (6 x Gold, 1 x Sil­ber, 4 x Bron­ze). Ihm folgt der Lan­des­ver­band Ber­lin mit 7 Medail­len (3 x Gold, 1 x Sil­ber, 3 x Bron­ze). An drit­ter Stel­le hat sich mit 10 Medail­len der Lan­des­ver­band Meck­len­burg Vor­pom­mern plat­ziert (3 x Gold, 1 x Bronze).

Ber­lin, Baden-Würt­tem­berg und Meck­len­burg Vor­pom­mern zei­gen star­ke Qualität

Vor dem Hin­ter­grund ihrer Antei­le an der Gesamt­be­völ­ke­rung ver­die­nen vor allem die Erfol­ge der Lan­des­ver­bän­de Ber­lin, Baden-Würt­tem­berg und Meck­len­burg Vorpmmern beson­de­re Beach­tung: Sie erkämpf­ten deut­lich mehr Edel­me­tall als ange­sichts ihrer Grö­ße zu erwar­ten gewe­sen wäre.


Deut­sche Meis­ter­schaft 2019 der Frau­en: Die Sie­ge­rin­nen und die Zweit- sowie Dritt­plat­zier­ten des Turniers

(Ohne Gewähr, Irr­tü­mer vorbehalten)

Flie­gen­ge­wicht (bis 51 kg)
1. Platz Azi­ze Nimani LV Baden-Würt­tem­berg
2. Platz Ursu­la Gottlob LV Nord­rhein Westfalen
3. Platz Maxi Cori­na Klötzer LV Sach­sen
3. Platz Anne­ma­rie Stark LV Schles­wig-Hol­stein
Ban­tam­ge­wicht (bis 54 kg)
1. Platz Moni­ka Schwarz LV Hes­sen
2. Platz Johan­na John LV Bay­ern
3. Platz Lesah-Caro­lin Knieps LV Nord­rhein Westfalen
3. Platz Estel­la Werner LV Sach­sen
Feder­ge­wicht (bis 57 kg)
1. Platz Ramo­na Graeff LV Hes­sen
2. Platz Eli­sa Rohde LV Bran­den­burg
3. Platz Can­su Cak LV Baden-Würt­tem­berg
3. Platz Char­lot­te Hoffmann LV Bay­ern
Leicht­ge­wicht (bis 60 kg)
1. Platz Maya Klein­hans LV Baden-Würt­tem­berg
2. Platz Anne Marie Retzer LV Bay­ern
3. Platz Jaque­line­Hat­cher LV Bay­ern
3. Platz Jani­na Bonorden LV Nie­der­sach­sen
Halb­wel­ter­ge­wicht (bis 64 kg)
1. Platz Ste­fa­nie von Berge LV Nord­rhein Westfalen
2. Platz Kübra Kaplan LV Schles­wig-Hol­stein
3. Platz Sarah Weid­mann LV Baden Württemberg
3. Platz Anna Xenia Morell LV Ham­burg
Wel­ter­ge­wicht (bis 69 kg)
1. Platz Leo­nie Müller LV Baden Württemberg
2. Platz Ali­na Popp LV Bay­ern
3. Platz Ste­fa­nie Tse LV Nord­rhein Westfalen
3. Platz Kers­tin Vennemeyer LV Nie­der­sach­sen
Mit­tel­ge­wicht (bis 75 kg)
1. Platz Sarah Scheu­rich LV Meck­len­burg Vorpommern
2. Platz Iri­na Schönberger LV Baden Württemberg
3. Platz Tabea Frank LV Nord­rhein Westfalen
3. Platz -
Schwer­ge­wicht (über 75 kg)
1. Platz Joel­le Seydou LV Meck­len­burg Vorpommern
2. Platz Cori­na Glunz LV Nord­rhein Westfalen
3. Platz -
3. Platz -

Deut­sche Meis­ter­schaft 2019 der Män­ner: Die Sie­ger und die Zweit- sowie Dritt­plat­zier­ten des Turniers

(Ohne Gewähr, Irr­tü­mer vorbehalten)

Flie­gen­ge­wicht (bis 52 kg)
1. Platz Chris­ti­an Goman LV Nord­rhein Westfalen
2. Platz Zebair Hamidi LV Bay­ern
3. Platz Argish­ti Terteryan LV Sach­sen
3. Platz Alex Den­is­ov LV Nie­der­sach­sen
Feder­ge­wicht (bis 57 kg)
1. Platz Omar El Haag LV Ber­lin
2. Platz Ibra­him Tarek LV Nord­rhein Westfalen
3. Platz Mikt­ad Teke LV Nord­rhein Westfalen
3. Platz Umar Baj­wa LV Ber­lin
Leicht­ge­wicht (bis 60 kg)
1. Platz Hamsat Shada­lov LV Ber­lin
2. Platz Mogo­med Ataev LV Nord­rhein Westfalen
3. Platz Ham Ahmed Taquieddine LV Bay­ern
3. Platz Ali Hassa­ni LV Hes­sen
Halb­wel­ter­ge­wicht (bis 63 kg)
1. Platz Katri­ot Sopa LV Baden Württemberg
2. Platz Sae­ed Omer LV Ber­lin
3. Platz Assan Han­sen LV Hes­sen
3. Platz Zal­gaj Laghmani LV Nord­rhein Westfalen
Wel­ter­ge­wicht (bis 69 kg)
1. Platz Paul Wall LV Ber­lin
2. Platz Nick Bier LV Nie­der­sach­sen
3. Platz Muz­a­mi­ru Kakande LV Bay­ern
3. Platz Mert Kara­ka­ya LV Baden Württemberg
Mit­tel­ge­wicht (bis 75 kg)
1. Platz Kevin Boakye-Schu­mann LV Meck­len­burg Vorpommern
2. Platz Sil­vio Schierle LV Thü­rin­gen
3. Platz Zelim­han Dadaev LV Ber­lin
3. Platz Erik Neu­bau­er LV Nie­der­sach­sen
Halb­schwer­ge­wicht (bis 81 kg)
1. Platz Athan­si­os Kazakis LV Baden Württemberg
2. Platz Aram Aiby­an LV Sach­sen
3. Platz Alex­an­der Chupil LV Ham­burg
3. Platz Max Mai­er LV Bay­ern
Schwer­ge­wicht (bis 91 kg)
1. Platz Jona­than Fischbuch LV Baden Württemberg
2. Platz Melih Bay­rak LV Nord­rhein Westfalen
3. Platz Dani­el Gerl LV Schles­wig Holstein
3. Platz Nino Koli­cic LV Baden Württemberg
Super­schwer­ge­wicht (über 91 kg)
1. Platz Ken­an Husovic LV Bay­ern
2. Platz Col­lin Biesenberger LV Ham­burg
3. Platz Vik­tor Jurk LV Meck­len­burg Vorpommern
3. Platz Alex­an­der Mül­ler vom Berge LV Ber­lin

 

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: