Das IOC hat ein ers­tes Box­tur­nier als Test für die Olym­pi­schen Spie­le ausgerichtet

Acht Nationen haben an der Veranstaltung teilgenommen

In Tokio ende­te am 31. Okto­ber das ers­te vom Inter­na­tio­na­len Olym­pi­schen Komi­tee (IOC) ver­ant­wor­te­te Box­tur­nier. Es war ein Test­lauf für die Olym­pi­schen Spie­le 2020 in Tokio, bei dem die Box­wett­be­wer­be erst­ma­lig vom IOC selbst aus­ge­rich­tet werden.

Grund für die Aus­boo­tung der AIBA waren seit lan­ger Zeit kri­ti­sier­te Miss­stän­de inner­halb des Ver­ban­des, die das Ver­trau­en des Inter­na­tio­na­len Olym­pi­schen Komi­tees in den Ver­band nach­hal­tig erschüt­ter­ten, so dass man sich in Lau­sanne schließ­lich gezwun­gen sah, die Reiß­lei­ne zu ziehen

Das IOC berief dar­auf­hin eine Task Force unter Lei­tung des Japa­ners Watana­be, die den Auf­trag erhielt, die Box­wett­be­wer­be im Namen des Inter­na­tio­na­len Olym­pi­schen Komi­tees nun selbst zu orga­ni­sie­ren. Auch die Olym­pia­qua­li­fi­ka­ti­on fällt in die Ver­ant­wor­tung der Task Force, die hier­für eige­ne Tur­nie­re aus­rich­ten wird.

Aus­tra­gungs­ort war das Ryō­go­ku Koku­gik­an, in dem sonst Sum­or­in­ger ihre Kämp­fe durch­füh­ren. Hier soll auch das olym­pi­sche Tur­nier stattfinden.

Die Task Force des IOC tes­te­te den Ver­an­stal­tungs­ort und Neue­run­gen bei der Wer­tung der Kämpfe

An der drei­tä­gi­gen Ver­an­stal­tung im Ryō­go­ku Koku­gik­an nah­men Frau­en und Män­ner aus acht Natio­nen teil, dar­un­ter die USA, Bra­si­li­en, Aus­tra­li­en, Groß­bri­tan­ni­en, Kasach­stan, Indi­en und Japan. Das tra­di­ti­ons­rei­che Ryō­go­ku Koku­gik­an ist sonst Schau­platz popu­lä­rer Sumo­kämp­fe, soll aber auch 2020 das olym­pi­sche Box­tur­nier beherbergen.

Mit die­ser Test­ver­an­stal­tung konn­te die Task Force des IOC aber nicht nur den Ver­an­stal­tungs­ort und die Abläu­fe rund um ein Box­tur­nier tes­ten, son­dern auch Neue­run­gen im Bereich der Kampf­wer­tun­gen aus­pro­bie­ren. So wur­den die Wer­tun­gen der Kampf­rich­ter im lau­fen­den Kampf erfasst: Sah ein Punkt­rich­ter einen Tref­fer, so muss­te er ihn durch Drü­cken eines Knop­fes erfassen.

Tref­fer sol­len durch Punkt­rich­ter ein­zeln erfasst werden

Unklar ist bis­lang, ob bei die­sem Test­lauf die 10-Point-Must-Wer­tung in Kraft geblie­ben ist. Fotos zei­gen sowohl die bekann­ten Bedien­termi­nals des Box­poin­ters, mit dem eigent­lich nur eine 10-Point-Must-Wer­tung abge­ge­ben wer­den kann, als auch neu­ar­ti­ge Ein­ga­be­ter­mi­nals (s. Bild unten).

Nach der 10-Point-Must-Wer­tung bekommt der Gewin­ner einer Run­de immer 10 Punk­te zuge­spro­chen, der Unter­le­ge­ne je nach dem Grad sei­ner Unter­le­gen­heit 9, 8 oder 7 Punk­te. Die­se sum­ma­ri­sche Wer­tung einer Run­de birgt frei­lich die Gefahr einer arg sub­jek­ti­ven Wer­tung des Kamp­fes, die sich von der Fak­ten­la­ge ent­fer­nen kann.

Die Ver­bin­dung der 10-Point-Must-Wer­tung mit par­al­le­lem Erfas­sen von ein­zel­nen Tref­fern könn­te eine dis­zi­pli­nie­ren­de Wir­kung haben: Ein Punkt­rich­ter, der auf der einen Sei­te die Mehr­zahl der Tref­fer bei Kämp­fer A gese­hen hat, die Run­de aber den­noch für Kämp­fer B gibt, müss­te hier­für dann schon gute Grün­de anführen.

Beim Test-Tur­nier des IOC kamen neu­ar­ti­ge Bedien­termi­nals für die Punkt­rich­ter zum Einsatz.

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: