Der Weltverband des olympischen Boxens AIBA hat gestern bekannt gegeben, dass die kommenden Weltmeisterschaften der erwachsenen Männer 2021 in der serbischen Hauptstadt Belgrad statt (wie ursprünglich geplant) in Indien ausgerichtet werden sollen.
Die WM wird nach dem Ende Olympischen Spiele ausgetragen, die coronabedingt vom Sommer 2020 auf den Zeitraum vom 23. Juli 2020 bis zum 8. August 2021 vorschoben wurden. Ein genauer Termin ist jedoch noch nicht festgelegt.
Streit über Zahlung der Ausrichtergebühren
Die AIBA entzog Indien den 2017 erteilten Zuschlag zur Ausrichtung der WM und forderte die Entrichtung einer Strafe in Höhe von 500.000 $, weil das Gastgeberland nach Angaben des Weltverbandes seiner vertraglichen Pflicht zur Zahlung der Ausrichtergebühr nicht nachgekommen sei.
Der indische Boxverband sieht sich indes nicht in der Pflicht, eine Strafe zu zahlen. In einer Erklärung heißt es hierzu, die AIBA habe den Vertrag selbst gekündigt, indem sie bereits an dem Tag, als die Ausrichtergebühr fällig war, die Ausrichtung der WM neu ausschrieb.
Indien bewirbt sich nun für die WM 2023
Aus Indien heißt es weiter, man habe Kontakt aufgenommen mit dem Interimspräsidenten der AIBA Dr. Mohamed Mustahsane, um in dieser Angelegenheit zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen.
Anscheinend hält man die Entscheidung der AIBA beim indischen Verband jedoch für endgültig. Denn am Schluss ihrer Erklärung zum Entzug der WM bringen die Inder die Absicht zum Ausdruck, stattdessen die WM 2023 ausrichten zu wollen, die dann sicherlich auch wieder Bestandteil der nächsten Olympiaqualifikation seien.
WM nun zum dritten Mal in Europa
Mit der Entscheidung für Belgrad, das (damals noch jugoslawisch) bereits 1978 Gastgeber der WM gewesen war, finden die Weltmeisterschaften nun zum dritten Mal in Folge in Europa statt: 2017 war Hamburg der Austragungsort und 2019 Ekatarinburg in Russland.