Trotz hoher Preis­gel­der: Kein Gaz­prom-Geld mehr in der IBA?

Gazprom-Partnerschaft stand in der Kritik

Nach Dar­stel­lung des rus­si­schen IBA-Prä­si­den­ten Umar Kreml­ev ist der Spon­sor­ver­trag mit dem rus­si­schen Staats­kon­zern Gaz­prom zum Ende des Jah­res 2022 aus­ge­lau­fen. Dies berich­te­te unlängst das Bran­chen­por­tal »Insi­de the Games«.

In der Tat ist das Gaz­prom-Logo auf der Web­site des Ver­ban­des mitt­ler­wei­le ver­schwun­den. Das Signet des rus­si­schen Ener­gie­kon­zerns war – soweit nach­voll­zieh­bar – zuletzt bei der Jugend-WM im Novem­ber 2022 in Spa­ni­en zu sehen gewesen. 

Nicht näher benann­te »Sport­be­hör­den«, so Kreml­ev, hät­ten gera­ten, den Ver­trag mit Gaz­prom zu kün­di­gen. Man habe sich aber ent­schie­den, die ver­trag­li­chen Ver­pflich­tun­gen zu erfül­len. Kreml­ev dank­te Gaz­prom dafür, dem Ver­band in schwie­ri­gen Zei­ten gehol­fen zu haben. 

Im Som­mer neue Sponsoren?

Für den Som­mer kün­dig­te Kreml­ev neue Spon­so­ren an. Man habe vie­le Inter­es­sen­ten und ver­han­de­le auch mit grö­ße­ren Unter­neh­men. Einen neu­en Ver­trag mit Gaz­prom schloss Kreml­ev indes­sen nicht aus. Im Gegen­teil: Wenn es die Mög­lich­keit gebe, wer­de man mit Gaz­prom verlängern.

Der Ein­stieg des rus­si­schen Staats­kon­zerns Gaz­prom war (neben ande­ren Punk­ten) ein gro­ßer Kri­tik­punkt des Inter­na­tio­na­len Olym­pi­schen Komi­tees (IOC) an der IBA gewe­sen. Erst recht nach dem Beginn des Angriffs­krie­ges Russ­lands gegen die Ukraine. 

Man bezwei­fel­te die Unab­hän­gig­keit des Ver­ban­des und fand die Beden­ken nicht zuletzt dadurch bestä­tigt, dass die rus­sisch geführ­te IBA als ein­zi­ger Sport­ver­band der olym­pi­schen Fami­lie gegen die Linie des IOC ent­schied, und seit eini­gen Mona­ten rus­si­sche wie bel­o­rus­si­sche Sport­ler und Funk­tio­nä­re wie­der ohne Ein­schrän­kun­gen (also mit Fah­ne und Natio­nal­hym­ne) zu Wett­be­wer­ben zulässt.

Hohe und noch höhe­re Preisgelder

Unge­ach­tet des been­de­ten Ver­trags­ver­hält­nis­ses hat die IBA für die zurück­lie­gen­de Frau­en-WM und die aktu­ell lau­fen­de Män­ner-WM wie­der hohe Preis­gel­der aus­lo­ben können. 

In Usbe­ki­stan wer­den an die Medail­len­ge­win­ner in den 13 Gewichts­klas­sen der Män­ner z.B. ins­ge­samt 5,2 Mio US-Dol­ler aus­be­zahlt (200.000 US-Dol­lar für Gold‑, 100.000 US-Dol­lar für Sil­ber- und 50.000 US-Dol­lar für die Bron­ze­me­dail­len). Die Lizenz­ge­büh­ren für die WM hät­ten dabei gehol­fen, so Kremlev.

Offen­bar macht man sich in der IBA für die Zukunft wenig finan­zi­el­le Sor­gen. Denn Kreml­ev kün­dig­te an, ab 2025 Gewin­nern von Gold­me­dail­len 1 Mio US-Dol­lar zah­len zu wollen.

Neu­es IBA-Komi­tee soll Bezie­hun­gen zum IOC verbessern

Am Ran­de der WM in Usbe­ki­stan wur­de außer­dem bekannt, dass die IBA ein »Ad-hoc-Komi­tee« gegrün­det habe, um die Bezie­hun­gen zum IOC zu ver­bes­sern. Dem Gre­mi­um sol­len neben dem Gene­ral­se­kre­tär der IBA Geor­ge Yer­olim­pos die Vor­sit­zen­den der Kon­ti­nen­tal­ver­bän­de sowie der indi­sche IBA-Vize­prä­si­dent Ajay Singh und das chi­ne­si­sche IBA-Exe­ku­tiv­ko­mi­tee-Mit­glied Jin­qiang Zhou ange­hö­ren. Nach Aus­sa­ge des IBA-Gene­ral­se­kre­tärs habe es ein Tref­fen mit dem IOC gege­ben und man erwar­te bald Ergebnisse.

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: