IOC zeigt sich erneut unzu­frie­den mit Reform­pro­zess der AIBA

Warnschuss in Richtung des Boxverbandes

Als am 7. Okto­ber das Exe­ku­tiv­ko­mi­tee des IOC in Lau­sanne digi­tal tag­te, war unter ande­rem auch die Lage der AIBA wie­der ein­mal einer der Punk­te auf der Tages­ord­nung des olym­pi­schen Leitungsgremiums.

Bericht rekla­miert aus­blei­ben­de Fortschritte

Nenad Lalo­vic (2019 vom IOC beauf­tragt, den Reform­pro­zess der AIBA zu beob­ach­ten und zu bewer­ten) erstat­te­te dem Exe­ku­tiv­ko­mi­tee in die­ser Ange­le­gen­heit erneut Bericht, in dem er sich sehr besorgt über den aus­blei­ben­den Fort­schritt bei der Reform des Ver­ban­des zeigte.

Die­ser Bericht muss sehr sei­nem Report vom 10. Janu­ar (Link öff­net neu­es Brow­ser­fens­ter) geäh­nelt haben. Damals stell­te das Fazit des IOC-Beauf­trag­ten klar, dass die Anstren­gun­gen der AIBA nicht aus­rei­chen wür­den, um den Ver­band als Ver­tre­tung des Box­sports wie­der anzuerkennen.

IOC-Prä­si­dent Bach mahnt die AIBA

Der Prä­si­dent des Olym­pi­schen Komi­tees Tho­mas Bach zur AIBA: »Es ist viel von den Wah­len zur Prä­si­dent­schaft zu hören. Aber wir sehen kei­nen Fort­schritt bei den Refor­men, die sehr wich­tig sind.«

Fran­co Fal­ci­nel­li: AIBA will zurück in die olym­pi­sche Familie

Auf die Kri­tik des IOC reagier­te AIBA-Vize­prä­si­dent und EUBC-Prä­si­dent Fran­co Fal­ci­nel­li mit den Wor­ten: »Wenn das IOC uns mit­teilt, was falsch ist, wer­den wir unse­re Ent­schei­dun­gen ger­ne über­prü­fen, ändern, aktua­li­sie­ren und neu for­mu­lie­ren, um eine bes­se­re Sat­zung zu bekom­men. Wir wer­den es tun! Wir wol­len zurück und nicht noch ein­mal scheitern!«

Viel Zeit verspielt?

Die Kri­tik des IOC wiegt umso schwe­rer, da die AIBA eigent­lich davon aus­ge­hen muss­te, ihren Reform­pro­zess spä­tes­tens in die­sem Herbst über­zeu­gend auf den Weg gebracht haben zu müs­sen. Denn nach ursprüng­li­cher Zeit­pla­nung wäre die Ange­le­gen­heit in die­sen Tagen (näm­lich nach dem Ende der Spie­le) final auf die Tages­ord­nung des IOC gekommen.

Allein die coro­nabe­ding­te Ver­schie­bung der Olym­pi­schen Spie­le gewähr­te der AIBA nun wei­te­re Zeit, die aber womög­lich auch nicht wirk­lich genutzt wur­de: Denn immer noch nicht ist erkenn­bar, wie sich die AIBA refor­mie­ren möchte.

Die Äuße­run­gen aus Lau­sanne stel­len klar, dass sich das IOC unter Reform­be­reit­schaft und ‑fähig­keit etwas ande­res vor­stellt. Am Ufer des Gen­fer Sees mag man sich an Kin­der erin­nert füh­len, die ihre Haus­auf­ga­ben nur wider­wil­lig und in letz­ter Minu­te und womög­lich noch unvoll­stän­dig oder feh­ler­haft machen.

Welt­kon­gress der AIBA im Dezember

Der erneu­te Warn­schuss des IOC erreicht die olym­pi­sche Box­welt kurz vor dem Welt­kon­gress der AIBA, der am 12. und 13. Dezem­ber vir­tu­ell abge­hal­ten wird. Zen­tra­le Punk­te des Kon­gres­ses sind die Wahl eines neu­en Prä­si­den­ten und die Ver­ab­schie­dung einer neu­en Sat­zung als Vor­aus­set­zung grund­le­gen­der Reformen.

 

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: