IOC hält Bericht der AIBA noch nicht für ausreichend

Olympischer Status ist weiterhin in Gefahr

IOC-Präsident Thomas Bach und das Exekutiv-Komitee des IOC sind mit den Fortschritten bei der Reform der AIBA nicht zufrieden. Sie fordern einen neuen Bericht an. Die Streichung des Boxens aus dem Olympischen Programm ist nachwievor eine Option. (Bild: IOC)

Der Welt­ver­band des Olym­pi­schen Boxens AIBA sah sich in den letz­ten Mona­ten der Kri­tik des Inter­na­tio­na­len Olym­pi­schen Komi­tees (IOC) aus­ge­setzt. Die wenig über­zeu­gen­den Kampf­rich­ter­ent­schei­dun­gen bei den zurück­lie­gen­den Olym­pi­schen Spie­len sowie das deso­la­te Finanz­ge­ba­ren des über­schul­de­ten Welt­ver­ban­des ste­hen dabei im Zen­trum der Vorwürfe.

Neu­er Inte­rims-Prä­si­dent mit schwie­ri­gen Aufgaben

Der Unfrie­den im Welt­ver­band führ­te letzt­lich zum Rück­tritt des lang­jäh­ri­gen Prä­si­den­ten Wu, dem vor allem die Über­schul­dung der AIBA ange­las­tet wur­de. Am 27. Janu­ar 2018 kam schließ­lich der nicht unum­strit­te­ne 66-jäh­ri­ge usbe­ki­sche Geschäfts­mann und lang­jäh­ri­ge AIBA-Funk­tio­när Gaf­ur Rak­hi­mov als Inte­rims­prä­si­den­ten ins Amt. Ein neu­er, dann regu­lä­rer Prä­si­dent soll noch im Lau­fe des Jah­res gewählt werden.

IOC for­dert umfas­sen­de Reformen

Die AIBA war im Febru­ar vom Inter­na­tio­na­len Olym­pi­schen Komi­tee (IOC) mit Nach­druck zu umfang­rei­chen Refor­men auf­ge­for­dert wor­den. Der Ernst der Lage war nicht zu ver­ken­nen: Das IOC fror die finan­zi­el­le För­de­rung ein und droh­te dar­über hin­aus damit, dass das Boxen bei den Olym­pi­schen Spie­len in Tokio 2020 aus dem Pro­gramm genom­men wer­den könn­te, wenn der Ver­band sich nicht umfas­send und über­zeu­gend reformiere.

Vor­ge­leg­ter Bericht der AIBA zu wenig substanziell

Nach­dem ein ers­ter vor­ge­leg­ter Report nicht über­zeu­gen konn­te, ver­lang­te das IOC einen nach­ge­bes­ser­ten Bericht bis Ende April. Anschei­nend konn­ten nun auch die­ser neue Bericht sowie das zwi­schen­zeit­lich von der AIBA ange­kün­dig­te und mit Mil­lio­nen­be­trä­gen aus­ge­stat­te­te »Good-Gover­nan­ce-Pro­gramm« das Exe­ku­tiv-Komi­tee des IOC nicht wirk­lich über­zeu­gen: Die IOC-Funk­tio­nä­re zeig­ten sich in ihrer Sit­zung Anfang Mai nach wie vor besorgt über die Füh­rung des Ver­ban­des und die finan­zi­el­le und sport­li­che Inte­gri­tät der AIBA.

Boxen droht immer noch Ver­lust des olym­pi­schen Status

Sie erken­nen zwar gewis­se Fort­schrit­te und einen guten Wil­len, ver­mis­sen aber kon­kre­te, sub­stan­zi­el­le Schrit­te. An die AIBA ging daher die Auf­for­de­rung, bis zur nächs­ten Sit­zung des Exe­ku­tiv-Komi­tees am 11. Juli aber­mals nach­zu­bes­sern. Solan­ge, so das IOC, blie­ben die Beschlüs­se in Kraft, die sich vor­be­hal­ten, dass Boxen aus dem Pro­gramm der Olym­pi­schen Spie­le zu streichen.

 


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