
Die Zahl der Kandidaten für das Präsidentenamt der AIBA hat sich auf sieben erhöht. Für alle überraschend hat sich der Interimspräsident des Verbandes Mohamed Moustahsane in letzter Minute zur Kandidatur entschlossen.
Amtszeit als Interimspräsident überzogen
Moustahsane war im März 2019 nach dem Rücktritt des umstrittenen Usbeken Gafur Rakhimov als Interimspräsident an die Spitze des Verbandes gerückt. Als Interimspräsident wäre seine Amtszeit eigentlich auf maximal ein Jahr begrenzt gewesen. Danach hätte das Amt wieder regulär durch Wahl besetzt werden müssen. Ein Wahlkongress wurde jedoch mehrere Male verschoben, zuletzt wegen Corona. Die lange Amtszeit Moustahsanes als Interimspräsident ist also nicht satzungskonform.
Gefälligkeiten für Kolumbien und Venezuela?
Nun wird der Kongress mit den Wahlen endlich am 12. und 13. Dezember online durchgeführt werden. Im Vorfeld des Kongresses hatte jedoch für Irriationen gesorgt, dass Mohamed Moustahsane offenbar zwei Nationalverbänden (Kolumbien und Venezuela) erlaubt hatte, die fälligen Mitgliedsbeiträge verspätet zu zahlen. Nicht fristgerechte Zahlungen von Beiträgen führen nach der Satzung des Verbandes eigentlich zum Verlust des Stimmrechts. Durch die Intervention des Interimspräsidenten scheinen sie ihr Stimmrecht jedoch behalten zu sollen.
Der Vorgang stieß auf Kritik: Er erwecke damit den Anschein, als ob er sich damit womöglich die Stimmen der beiden Mitgliedsverbände habe sichern wollen.