Im olympischen Boxsport sollen Frauen in Zukunft eine größere Rolle spielen. Wie die AIBA, der Weltverband des olympischen Boxens, am 21. Juni dieses Jahres mitteilte, sollen bei den im November anstehenden Neuwahlen des Exekutivkomitees mindestens 6 der 28 Positionen mit Frauen besetzt werden. Zudem sei geplant, dass auch in jeder Kommission des Verbandes mindestens eine Frau vertreten sei.
Frauenquote im Exekutivkomitee der AIBA
Gafur Rahimov, der Interimspräsident der AIBA, erklärt hierzu: »Die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter innerhalb unserer Organisation und unseres Sports hat oberste Priorität. Weibliche Inklusion auf allen Ebenen des Boxens ist uns wichtig, indem wir diese neuen Richtlinien auf der Basis- und Führungsebene implementieren und sicherstellen, dass unser Sport für die Zukunft weiterentwickelt wird.«
Olympische Spiele 2020 in Tokio: Frauen werden in 5 statt 3 Gewichtsklassen boxen
In der Mitteilung verweist der Verband zudem noch einmal auf einen Beschluss des vergangenen Jahres. Mit Blick auf die kommenden Olympischen Spiele 2020 in Tokio hatte die AIBA 2017 entschieden, dass Frauen statt in drei nun in fünf der zehn Gewichtsklassen starten werden.
Männer starten in Tokio nicht mehr in allen Gewichtsklassen
Diese Erhöhung des Frauenanteils im kommenden olympischen Boxturnier wird 2020 erstmalig dazu führen, dass Männer im Rahmen der Olympiade nicht mehr in allen zehn Gewichtsklassen boxen werden – denn das IOC hatte klargestellt, dass die Gesamtanzahl der Boxsportler nicht erhöht werden soll.
Erst 2012 wurde Frauenboxen olympisch
Boxenden Frauen war überhaupt erst 2012 in London erstmalig eine Teilnahme an den Olympischen Spielen »erlaubt« worden. Der Druck des IOC dürfte damals und auch jetzt für die neuen Reformen ausschlaggebend gewesen sein.
Das IOC hatte die AIBA erst in jüngster Vergangenheit stark gerügt und damit gedroht, Boxen aus dem Programm der Olympischen Spiele zu streichen, wenn der Verband sich nicht grundlegend reformiere. Ein Aspekt war dabei, Frauen im Boxsport künftig stärker zu fördern.
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