Der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) hat am 15. März allen Profi-Boxern des Sauerland-Boxstalls verboten, in Einrichtungen des DBV zu trainieren oder diese zu nutzen. Im gleichen Schreiben wurde den Trainern des DBV untersagt, Sportler des Teams Sauerland zu betreuen. Eine Ausnahme gibt es jedoch für den Bundesstützpunkt Heidelberg. Hier scheint – wohl aus pragmatischen Gründen – eine Kooperation weiterhin möglich zu bleiben.
Verärgerung über den Wechsel von Abass Baraou zu Sauerland
Hintergrund dieser Maßnahme dürfte der Wechsel von Abass Baraou ins Profiboxen zum Team Sauerland sein. Baraou hatte bei der Weltmeisterschaft 2017 in Hamburg mit dem Gewinn der Bronzemedaille dafür gesorgt, dass der Verband sein Minimalziel gerade noch erreichen konnte. Spätestens seit diesem Turniererfolg galt Baraou als eine der Perspektiven des olympischen Boxens in Deutschland. Mit seinem Wechsel ins Profilager verlor der DBV dann aber im Nachgang zur Heim-WM nach Artem Harutiunian innerhalb eines guten halben Jahres nach der WM bereits den zweiten Hoffnungsträger.
Offenbar keine Einigung über Ablösesumme
Offenbar konnte sich der DBV sich mit Sauerland nicht über eine Ablösesumme für Baraou einigen. Die Rede ist von 30.000 Euro, die der DBV gerne als Entschädigung dafür gesehen hätte, dass Baraou mit Geldern des Verbandes ausgebildet und aufgebaut wurde. »Wir haben viel Geld in Barraou investiert und nun das Gefühl, dass wir nur geben und nichts bekommen sollen. Deshalb mussten wir diesen Schritt gehen. Wir haben nun Einblick in die Geschäftspraktiken von Sauerland bekommen und müssen deshalb sagen, dass wir mit denen nicht mehr zusammenarbeiten wollen«, wird Jürgen Kyas, Präsident des DBV, zitiert.