Der diesjährige traditionelle Chemiepokal in Halle an der Saale ging am Samstag, den 23. Juni mit den Finalkämpfen in den zehn Gewichtsklassen des olympischen Boxens zuende. Das viertägige Turnier war in diesem Jahr in Ermangelung anderer internationaler Wettkampfhöhepunkte von der AIBA zu einem Drei-Sterne-Turnier aufgewertet worden. Diese Aufwertung motivierte dann auch die kubanische Nationalstaffel nach dreizehnjähriger Abstinenz zur weiten Anreise von der Zuckerrohrinsel nach Sachsen-Anhalt.
Kuba dominierte auch dieses Boxturnier
Die Kubaner dominierten nach der WM 2017 in Hamburg auch dieses Boxturnier: In sechs der 10 Gewichtsklassen holten sie die Goldmedaillen, in drei weiteren errangen sie Silber. Eine große Überraschung war jedoch die Niederlage des kubanischen Halbschwergewichtlers Juio Cesar la Cruz Peraza im Finalkampf gegen den US-Amerikaner Coe Khalil. Khalil schickte den vierfachen Weltmeister (2011, 2013, 2015, 2017) und Olympiasieger von Rio de Janeiro (2016) in der dritten Minute der ersten Runde mit einer krachenden Schlaghand an das Kinn auf die Bretter.
Der K.o. des vierfachen kubanischen Weltmeisters:
Indische Boxer holen zwei Goldmedaillen
Erwähnenswert ist noch das Abschneiden der indischen Mannschaft, die immerhin zwei Goldmedaillen und eine Silbermedaille erkämpfen konnte. Im zweitbevölkerungsreichsten Land der Erde scheint eine interessante Entwicklung im Gange zu sein: Schon auf dem letzten internationalen Sven-Lange-Gedenkturnier in Schwerin präsentierte sich der indische Boxnachwuchs (Junioren und Jugend) in starker Form.
DBV-Boxer schieden allesamt im Halbfinale aus
Vor heimischem Publikum schieden die Boxer des DBV alle am Freitag, dem vorletzten Wettkampftag, aus dem Turnier aus. Mit den Niederlagen in den Halbfinalkämpfen reichte es dann aber in acht der zehn Gewichtsklassen immerhin noch zum dritten Platz. 2017 standen jedoch noch drei DBV-Sportler im Finale, die zudem ihre Kämpfe auch gewinnen konnten: Murat Yildirim, Abbas Baraou und Ibragim Bazuev holten im zurückliegenden Jahr in Halle Gold. Allerdings darf das Niveau 2018 als höher eingeschätzt werden – nicht zuletzt durch die Teilnahme der Kubaner.
Eine Aufzeichnung der Finalveranstaltung stellt der MDR zur Verfügung:
Die Ergebnisse im Einzelnen
- Halbfliegengewicht (46–49 kg):
1. Platz: Damian Arce Duarte (Kuba)
2. Platz: Artysh Soian (Russland)
3. Plätze: Amit (Indien), Salah Ibrahim (Deutschland) -
Fliegengewicht (bis 52 kg):
1. Platz: Solanki Gaurav (Indien)
2. Platz: Jorge Alejandro Grinan Merencio (Kuba)
3. Plätze: Connor Quinn (Irland), Hamza Touba (Deutschland) -
Bantamgewicht (bis 56 kg):
1. Platz: Hussamuddin Mohammed (Indien)
2. Platz: Madan Lal (Indien)
3. Plätze: Hamsat Shadalov (Deutschland), Vasilii Vetkin (Russland) -
Leichtgewicht (bis 60 kg):
1. Platz: Lazaro Jorge Alvarez Estrada (Kuba)
2. Platz: Keyshawn Davis (USA)
3. Plätze: George Bates (Irland), Murat Yildirim (Deutschland) -
Halbweltergewicht (bis 64 kg):
1. Platz: Andy Cruz Gomez (Kuba)
2. Platz: Obada Alkasbeh (Jordanien)
3. Plätze: Kastriot Sopa (Deutschland), Dheeraj (Indien) -
Weltergewicht (bis 69 kg):
1. Platz: Roniel Iglesias Sotolongo (Kuba)
2. Platz: Andrei Zamkovoi (Russland)
3. Plätze: Kieran Molloy (Irland), Magomed Schachidov (Deutschland) -
Mittelgewicht (bis 75 kg):
1. Platz: Arlen Lopez Cardona (Kuba)
2. Platz: Andrei Kovalchuk (Russland)
3. Plätze: Andrey Merzlyakow (Deutschland), Zeyad Eashash (Jordanien) -
Halbschwergeweicht (bis 81 kg):
1. Platz: Coe Khalil (USA)
2. Platz: Juio Cesar la Cruz Peraza (Kuba)
3. Plätze: Matus Strnisko (Slovakei), Joseph Ward (Irland) -
Schwergewicht (bis 91 kg):
1. Platz: Erislandy Savon Cotilla (Kuba)
2. Platz: Kirill Afanasev (Irland)
3. Plätze: Roy Korving (Niederlande), David Michalek (Slovakei) -
Superschwergewicht (über 91 kg):
1. Platz: Richard Torrez (USA)
2. Platz: Jose Angel Larduet Gomez (Kuba)
3. Plätze: Narender (Indien), Alexander Müller vom Berge (Deutschland)