Die argentinischen Behörden haben heute das Box-Qualifikationsturnier in Buenos Aires abgesagt. Vom 26. März bis zum 3. April sollte in der argentinischen Hauptstadt eigentlich über die Startplätze für die Boxerinnen und Boxer aus Nord‑, Mittel- und Südamerika entschieden werden.
Argentinien sagt alle internationalen Veranstaltungen ab
Die argentinische Regierung hat angesichts der sich weltweit dynamisch ausbreitenden Corona-Epidemie als vorbeugende Vorsichtsmaßnahme alle internationalen Veranstaltungen gestrichen. Dieser Entscheidung fiel auch der geplante Wettbewerb am Río de la Plata zum Opfer.
Die vom IOC eingesetzte »Boxing Task Force« (BTF), die in Vertretung des suspendierten Weltverbandes AIBA den olympischen Boxwettbewerb einschließlich der weltweiten Qualifikationsturniere organisiert, äußerte ihr Verständnus und informierte die Verbände Nord‑, Mittel- und Südamerikas in einem Brief über die Entscheidung. Sie versprach, ihr Bestes zu tun, um in dieser Situation für eine angemessene Lösung zu finden.
Sind Alternativen noch realistisch?
Eine angemessene Lösung zu finden, dürfte nicht nur nicht einfach sein, sondern vielleicht sogar unmöglich werden. Kaum vorstellbar, dass ein Land in der aktuellen Lage noch die Ausrichtung eines internationales Sportereignissses zusagen wird.
Am 14. März soll in London das europäische Box-Qualifikationsturnier des IOC starten. Angesichts der aktuellen Entwicklungen in mehreren europäischen Staaten darf man vermuten, dass die Verantwortlichen hinter den Kulissen mit Sorgenfalten auf der Stirn dem Termin entgegenschauen.
Kann es in den kommenden Monaten überhaupt noch Sportgroßereignisse geben?
Überhaupt stellt sich immer deutlicher die Frage, ob die bevorstehenden Sportgroßereignisse wie die Fußballeuropameisterschaft in Europa oder die Olympischen Spiele in Japan in diesem Jahr ausgetragen werden können.
Was die olympischen Spiele betrifft, kann man schon jetzt nicht mehr von einem geordneten Vorlauf sprechen, da in vielen weiteren Sportarten die Qualifikationswettbewerbe von der ausbrechenden Epidemie betroffen waren.
Vielleicht warten alle nur noch darauf, dass jemand den Mut hat, das auszusprechen, was viele schon denken.