AIBA-Wahl: DBV zieht Kan­di­da­ten zurück und unter­stützt Nie­der­län­der Boris van der Vorst

Statt 7 stehen nur noch 5 Kandidaten zur Wahl

Einen Tag vor der Wahl des neu­en AIBA-Prä­si­den­ten kommt Bewe­gung in die Rei­hen der Kan­di­da­ten. Nach­dem ges­tern bereits der Kan­di­dat Dom­in­go Sola­no (Domi­ni­ka­ni­sche Repu­blik) sei­nen Ver­zicht auf die Kan­di­da­tur bekannt gab (sein Ver­band wur­de vor der Wahl sus­pen­diert), erklär­te heu­te der DBV, sei­nen Kan­di­da­ten Ramie Al-Mas­ri zurückzuziehen.

DBV unter­stützt die nie­der­län­di­sche Kandidatur

In einem Schrei­ben an die Mit­glieds­ver­bän­de der AIBA erläu­ter­te DBV-Prä­si­dent Erich Dre­ke, dass der Deut­sche Box­sport-Ver­band die kol­lek­ti­ve Ent­schei­dung getrof­fen habe, den Kan­di­da­ten Boris van der Vorst bei sei­ner Kan­di­da­tur zu unterstützen:

Wir glau­ben, es ist von ent­schei­den­der Bedeu­tung, dass die AIBA jetzt eine grund­le­gend neue Füh­rung wählt, die sich mit den schwer­wie­gen­den und lang­jäh­ri­gen Pro­ble­men von Füh­rung, Inte­gri­tät, Gover­nan­ce und finan­zi­el­ler Trans­pa­renz befasst, die die Orga­ni­sa­ti­on viel zu lan­ge belas­tet haben. Wir glau­ben, dass Boris van der Vorst der bes­te Kan­di­dat ist, um dies zu errei­chen und einen Reform­pro­zess zu lei­ten, der es der AIBA ermög­licht, ein finan­zi­ell trans­pa­ren­ter, ethi­scher, gut geführ­ter inter­na­tio­na­ler Ver­band zu wer­den, der das Inter­es­se der Boxer in den Mit­tel­punkt sei­ner Ent­schei­dun­gen stellt.

Der klu­ge Schwenk des DBV ver­hin­dert, dass zwei in ihrer Pro­gam­ma­tik wahr­schein­lich ver­gleichs­wei­se ähn­lich den­ken­de Kan­di­da­ten mit­ein­an­der um Stim­men kon­kur­rie­ren. Von den 50 euro­päi­schen Ver­bän­den sind 45 bei der Wahl stimm­be­rech­tigt. Damit haben die Ver­bän­de Euro­pas mit 31% der Stim­men von allen Kon­ti­nen­tal­ver­bän­den den höchs­ten Anteil.

Abb. oben: Die pro­zen­tua­le Ver­tei­lung der Stim­men nach Kon­ti­nen­tal­ver­bän­den auf­ge­schlüs­selt. Die euro­päi­schen Natio­nal­ver­bän­de haben den größ­ten Anteil an Stim­men. Natür­lich stim­men die Natio­nal­ver­bän­de aber in frei­er Ent­schei­dung und nicht in kon­ti­nen­ta­len Blö­cken ab.

Aller­dings stam­men 2 der 5 nun noch ver­blie­ben­den Kan­di­da­ten aus Euro­pa. Neben Boris van der Vorst kan­di­diert näm­lich auch Umar Kreml­ev, der Gene­ral­sel­re­tär des rus­si­schen Box­ver­ban­des, für das höchs­te Amt des Welt­ver­ban­des. Es ist also damit zu rech­nen, dass die euro­päi­schen Ver­bän­de nicht annä­hernd ein­heit­lich abstim­men wer­den. Ein euro­päi­scher Kan­di­dat wird also in erheb­li­chem Maß auf die Stim­men von ande­ren Kon­ti­nen­ten ange­wie­sen sein.

Fünf Kan­di­da­ten noch im Rennen

Neben Boris van der Vorst und Umar Kreml­ev kan­di­die­ren noch Moha­med Moustah­sa­ne (Marok­ko, amtie­ren­der Inte­rims­prä­si­dent der AIBA), Suley­man Mikay­il­ov (Aser­bai­dschan) und Anas Al Otai­ba (Ver­ei­nig­te Ara­bi­sche Emirate).

Das Inter­na­tio­na­le Olym­pi­sche Komi­tee (IOC) hat­te erst vor kur­zem signa­li­siert, bei eini­gen der Kan­di­da­ten Beden­ken zu haben. Diplo­ma­tisch zurück­hal­tend nann­ten die Herrn der Rin­ge kei­ne kon­kre­ten Namen. All­ge­mein war die Ein­schät­zung aber, dass die Kan­di­da­ten Boris van der Vorst und Ramie Al-Mas­ri (zu dem Zeit­punkt noch Kan­di­dat) wohl am wenigs­ten gemeint gewe­sen sein dürf­ten. Bei­de Namen spiel­ten näm­lich auf der Lei­tungs­ebe­ne der AIBA bis­lang noch kei­ne Rol­le, dür­fen also in Bezug auf die AIBA-Pro­ble­me als unbe­las­tet gelten.

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: