Boxen ver­liert Start­plät­ze bei den Olym­pi­schen Spie­len 2024 in Paris

In Paris nur 252 statt 286 Boxerinnen und Boxer im Turnier

Das Inter­na­tio­na­le Olym­pi­sche Komi­tee (IOC) traf ges­tern wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen für die Olym­pi­schen Spie­le 2024 in Paris. Für den Box­sport bedeu­ten die­se Ent­schei­dun­gen einen gewis­sen Bedeutungsverlust.

In Paris 34 Start­plät­ze weni­ger als in Tokio

Das Exe­ku­tiv­ko­mi­tee ent­schied, die Zahl der zuge­las­se­nen Box­sport­le­rIn­nen im Ver­gleich zur den kom­men­den Spie­len in Tokio um 34 zu redu­zie­ren. Damit muss der Box­sport nach den Gewicht­he­bern den zweit­größ­ten Ver­lust an Start­plät­zen hinnehmen.

Nach Tokio wer­den im kom­men­den Jahr geplan­ter­wei­se immer­hin noch 286 Box­sport­le­rIn­nen (186 Män­ner, 100 Frau­en) rei­sen, um sich in 8 bzw. 5 Gewichts­klas­sen (Män­ner bzw. Frau­en) mit­ein­an­der zu mes­sen. Die Kof­fer für Paris wer­den 2024 hin­ge­gen wohl nur noch 252 Box­sport­le­rIn­nen packen dürfen. 

Insge­samt wer­den in 2024 in Paris weni­ger Ath­le­tIn­nen als in Tokio star­ten: Die Gesamt­zahl wird sich von 11.091 auf 10.500 Sport­le­rin­nen ver­rin­gern. Das ent­spricht einer Redu­zie­rung um etwa 5 Pro­zent. Der Box­sport muss jedoch fast 12 Pro­zent der Start­plät­ze abgeben.

Kon­flikt mit der AIBA mit­ur­säch­lich für die Entscheidung

In der Erklä­rung für die­se Zurück­stu­fung bezog sich das IOC aus­drück­lich auf den Kon­flikt mit dem Welt­ver­band AIBA, der nach lan­gen Kon­flik­ten im Mai 2019 vom IOC sus­pen­diert wur­de und das Box­tur­nier der Olym­pi­schen Spie­le in Japan erst­ma­lig nicht durch­füh­ren darf.

Män­ner star­ten in Paris in 7, Frau­en in 6 Gewichtsklassen

Eine ande­re, den Box­sport betref­fen­de Ent­schei­dung war weit­hin erwar­tet wor­den: In Paris wer­den die Frau­en zwei wei­te­re Gewichts­klas­sen hin­zu­ge­win­nen (star­ten dann in 6 Klas­sen) und die Män­ner hin­ge­gen eine Gewichts­klas­se abge­ben müs­sen (star­ten nur noch in 7 Klas­sen). Wel­che Gewichts­klas­sen in Paris 2024 olym­pisch sein wer­den, will das IOC im letz­ten Quar­tal des kom­men­den Jah­res entscheiden.

Die­se Ent­wick­lung hat­te sich ange­deu­tet, war doch der Frau­en­an­teil seit den Spie­len 2012 in Lon­don und 2016 in Rio de Janei­ro (jeweils 36 Frau­en in 3 Gewichts­klas­sen) für Tokio bereits kräf­tig auf 100 Sport­le­rin­nen in 5 Gewichts­klas­sen erhöht worden.

Der Box­sport soll­te sich für Paris jedoch nicht in Sicher­heit wiegen

Auch wenn das IOC den Box­sport für Paris allem Anschein nach bis­lang noch im Pro­gramm hat, soll­te das die inter­na­tio­na­le Box­sport­ge­mein­de den­noch nicht in Sicher­heit wiegen. 

An die Gewicht­he­ber, die beim IOC eben­falls in Ungna­de gefal­len sind und deren Plät­ze gar von 260 auf 196 zusam­men­ge­stri­chen wur­den, erging die deut­li­che War­nung, dass die gest­ri­ge Ent­schei­dun­gen über Start­plät­ze kei­ne Garan­tie bedeu­te, dass die Sport­art grund­sätz­lich im Pro­gramm der Spie­le bleibt.

Die­se War­nung soll­te der Box­sport auf­merk­sam im Gedächt­nis behal­ten, auch wenn er in die­sem Fall nicht aus­drück­lich adres­siert war.

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: