
Der neue Weltverband des olympischen Boxens World Boxing vermeldet den Beitritt weiterer acht Nationalverbände des Boxens:
Frankreich, Kroatien, Polen, der Iran, Malaysia, Nepal, Turkmenistan und Samoa haben sich jenem Weltverband angeschlossen, der sich um die Anerkennung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bemüht.
Nunmehr 68 Mitgliedsverbände
Mit den neuen Beitritten wächst die Zahl der Nationalverbände, die sich World Boxing angeschlossen haben, auf nunmehr 68 Mitglieder.
Voraussichtlich im Frühjahr wird das IOC wichtige Entscheidungen fällen: Mindestens darüber, ob es Beitrittsverhandlungen mit World Boxing aufnimmt; vielleicht aber auch schon über eine zunächst noch vorläufige Anerkennung des Verbandes.
Olympische Zukunft des Boxens wahrscheinlich
Mit 68 Mitgliedern stehen die Aussichten gut, das IOC von der sportlichen und globalen Relevanz des neuen Verbandes überzeugen zu können. Kommt es zur Anerkennung, scheint auch die Zukunft des Boxens bei den olympischen Spielen 2028 in Los Angeles gesichert zu sein.
Das IOC hatte unmissverständlich klargestellt, dass es nach dem Ausschluss der IBA (ehemals AIBA) nicht ein drittes Mal das Boxturnier im Rahmen des Olympischen Spiele selbst ausrichten werde. Es brauche hierfür wieder einen anerkannten, zuverlässigen, seriösen Verband.
Gute Gespräche in Ägypten
Bei allen erreichten Fortschritten: Das IOC dürfte jedoch bemängeln, dass World Boxing auf dem afrikanischen Kontinent bislang nur wenige Mitglieder hat gewinnen können. Aber hier scheint Bewegung in die Sache zu kommen: WB-Präsident Boris van der Vorst war unlängst zu (wie man hören kann, konstruktiven) Gesprächen in Kairo. Es erscheint möglich, dass Ägypten einen Beitritt erwägt. Die Rede war wohl auch von der Gründung eines afrikanischen Kontinentalverbandes, der World Boxing angeschlossen sei.
Doppelmitgliedschaften dürften Auslaufmodell sein
Viele der Mitgliedsverbände von World Boxing haben mit ihrem Beitritt ihre Mitgliedschaft in der IBA nicht beendet. Anfangs reagierte die IBA hart auf einen Beitritt zu World Boxing und schloss entsprechende Nationalverbände aus. Später setzte sie dies nicht mehr durch und scheint es nun sogar zu erlauben. Das mag Pragmatismus sein – oder aber mit der Idee verbunden sein, durch Doppelmitglieder einen gewissen (wenn auch störenden) Einfluss auf World Boxing nehmen zu können.
Allerdings dürfte das Modell der Doppelmitgliedschaften demnächst auslaufen: Das IOC hatte betont, dass die Nationalen Olympischen Komitees in Zukunft keine Verbände mehr anerkennen dürften, die Mitglied in der IBA seien. Im Klartext: Der Weg zu den Olympischen Spielen wird komplett von der IBA und ihren Mitgliedsverbänden entkoppelt.
Die IBA verliert im olympischen Boxen immer mehr an Boden. Daran wird auch der bevorstehende Wechsel an der Spitze des IOC wohl nichts ändern.
Die Mitgliedsverbände von World Boxing
(68 Mitgliedsverbände Stand 24.01.2025)
Europa (19 ):
- GB Boxing
- England
- Deutschland
- Schweden
- Niederlande
- Dänemark
- Finnland
- Tschechien
- Island
- Norwegen
- Wales
- Schottland
- Italien
- Andorra
- Belgien
- Litauen
- Frankreich
- Polen
- Kroatien
Amerika (17):
- USA
- Brasilien
- Kanada
- Argentinien
- Honduras
- Panama
- Jamaika
- am. Jungferninseln
- Surinam
- Barbados
- Dominica
- Peru
- Cayman Islands
- Bahamas
- Ecuador
- Guatemala
- Dominikanische Republik
Ozeanien (6):
- Australien
- Neuseeland
- Franz.-Polynesien
- Tuvalu
- Fiji
- Samoa
Asien (23):
- Mongolei
- Philippinen
- Indien
- Singapur
- Südkorea
- Taiwan
- Pakistan
- Bhutan
- Kirgistan
- Thailand
- Irak
- Laos
- Japan
- Kasachstan
- Usbekistan
- Palästina
- Jordanien
- Myanmar
- Kambodscha
- Iran
- Malaysia
- Nepal
- Turkmenistan
Afrika (3):
- Nigeria
- Madagaskar
- Algerien