Aktuell sinken Infektionszahlen zwar wieder, aber angesichts von Virus-Mutationen mit höherer Übertragbarkeit, der kalten Jahreszeit und des schleppenden Fortschritts bei den Impfungen sieht es derzeit noch nicht nach Entwarnung aus. Die Erinnerung an den November und Dezember des zurückliegenden Jahres mit einem plötzlich gewaltig ansteigenden Infektionsgeschehen und der Blick auf europäische Länder wie etwa Irland, England und brandaktuell Portugal lassen Wachsamkeit angeraten sein. Klar ist: Auch wenn es mit Impfstoffen prinzipiell ein Licht am Ende des Tunnels gibt, ist das Thema wohl noch nicht abgehakt.
Die Pläne müssen »atmen« können
Dennoch trafen sich unser leitender Trainer Ralf Elfering und Athletiktrainer Romke Vennemeyer gestern, um einen Fahrplan für die kommenden Monate zu entwerfen: Wann und wie könnte man wieder zurück ins Training kommen? Welche Trainingsformen auf welchen Stufen sind machbar und sinnvoll? Allzu konkret konnte es nicht werden, denn letztlich bestimmen der weitere Verlauf der Pandemie sowie die behördlichen Erlaubnisse die Möglichkeiten. So musste also ein Plan erstellt werden, der »atmen« kann, also im Rahmen bestimmter positiver wie negativer Annahmen funktioniert.
Für den Grundlagen‑, Breiten- und Leistungssport werden die Erfahrungen des letzten Jahres wohl ein grobes Muster vorgeben können, wie der Sportbetrieb irgendwann wieder aufgenommen werden kann. An der einen oder anderen Stelle wird man in Auswertung des letzten Jahres vielleicht Modifikationen in Inhalten und Organisation vornehmen wollen. Doch ziemlich klar dürfte sein: Der Sportbetrieb wird wegen erwartbarer behördlicher Bestimmungen wohl outdoor, ohne Kontakt und in kleinen Gruppen wieder losgehen können. Dies wird (gezwungermaßen) den Rahmen setzen.
Trainingsplanung wie Langzeitwetterprognosen
Für den Wettkampfsport sind die Planungen komplexer. Die zentrale aber ebenso schwierig zu beantwortende Frage ist: Wann wird man in realistischer Betrachtung der Dinge wieder mit Wettkämpfen rechnen dürfen oder selbst veranstalten können? Auf diesen Zeitpunkt hin sind Gewichtsklassenziele, Ausdauertraining und technisch-taktisches Training abzustimmen. Insgesamt ein wenig so, wie jetzt eine Wetterprognose für den Sommer abgeben zu wollen.
Nach vierstündiger Planung an der Tafel entstand schließlich aber ein Rahmenplan, der für die gewachsene Wettkampfgruppe in verschiedenen Phasen ein Training der Grundlagenausdauer, Termine der Leistungsdiagnostik, das Training der speziellen Ausdauer und schließlich sobald als möglich auch technisch-taktisches Training vorsieht. Jeder einzelne Baustein ist in einem bestimmten Maße verkürz- oder verlängerbar, so dass Reaktionen auf Veränderungen in der Corona-Lage möglich sind.