Kiez­kämp­fer keh­ren mit zwei Sie­gen und einer Nie­der­la­ge aus Pots­dam zurück

Erfolge bei einer gut organisierten Veranstaltung

Der USV Pots­dam hat­te am 14. und 15. Okto­ber in die bran­den­bur­gi­sche Lan­des­haupt­stadt Pots­dam zu einem zwei­tä­gi­gen Tur­nier ein­ge­la­den. Die Box­ab­tei­lung nahm dies in ihre Wett­kampf­pla­nung auf und woll­te eigent­lich mit 5 Sport­lern an die­sem Wett­be­werb teilnehmen.

Eine Erkäl­tungs­wel­le mach­te aber einen Strich durch die­se Pla­nun­gen, so dass am Ende nur drei der fünf geplan­ten Boxer den Weg nach Pots­dam antre­ten konn­ten. Zudem wur­de aus dem zwei­tä­gi­gen Tur­nier mit Halb­fi­na­le und Fina­le aus orga­ni­sa­to­ri­schen Grün­den eine zwei­tä­gi­ge, nor­ma­le Ver­an­stal­tung ohne Vor- und Finalrunde. 

Die ursprüng­li­che erhoff­te Opti­on auf 10 Wett­kämp­fe an einem Wochen­en­de für 5 Sport­ler redu­zier­te sich dadurch auf 3 Wett­kämp­fe für 3 Sport­ler. Damit ist im nur bedingt plan­ba­ren Box­sport aber immer zu rechnen.

Mus­ta­fa Hema­ti siegt nach Punkten

Als ers­ter der drei Kiez­kämp­fer wur­de Mus­ta­fa Hema­ti (U19, bis 57 kg) in den Ring geru­fen. Im sieb­ten Kampf der Ver­an­stal­tung traf er auf den Ber­li­ner Ari­an Sahi­ti. Bei­de hat­ten sich bereits im Febru­ar des Jah­res schon ein­mal ver­gli­chen, als sie in Cott­bus im Fina­le des Ost­see-Cups auf­ein­an­der getrof­fen waren.

Damals behielt der Ber­li­ner in einem schö­nen, aber knap­pen Kampf letzt­end­lich die Ober­hand. Die­ses Mal soll­te es Mus­ta­fa sein, der das Kampf­ge­richt mit sei­nem boxe­ri­schen Vor­trag über­zeu­gen konn­te. Beweg­lich und im Vor­wärts­gang und mit schö­ner Tech­nik in Angriff und Ver­tei­di­gung sam­mel­te er in allen drei Durch­gän­gen des Gefech­tes Zähl­ba­res auf sei­nem Punk­te­kon­to. Als nach neun gekämpf­ten Minu­ten der Run­den­gong die­sen Ver­gleich im Feder­ge­wicht been­de­te, ging der Sieg an Mus­ta­fa, der sich in dem neun­ten Kampf sei­ner Bio­gra­fie ver­dient über den sechs­ten Sieg freu­en durfte.

João Guay­pa­tin mit Punktsieg

Es blieb nicht viel Zeit, um Mus­ta­fa zu gra­tu­lie­ren, denn nur zwei Kämp­fe spä­ter war­te­te João Guay­pa­tin (U19, bis 60 kg) bereits auf die Auf­ga­be, den erfolg­rei­chen Auf­takt der Braun-Wei­ßen mit einer wei­te­ren Sieg­leis­tung fort­zu­set­zen. Hier­zu traf er im neun­ten Kampf des Tages auf Noel Hin­richs aus Berlin.

João ent­fal­te­te von Beginn an viel Druck und eine hohe Akti­vi­tät und war damit ein unan­ge­neh­mer Geg­ner. Fol­ge die­ses Drucks war, dass sein Geg­ner in der zwei­ten Hälf­te der ers­ten Run­de ange­zählt wur­de. Auch wenn das im olym­pi­schen Boxen nicht zwangs­läu­fig den Run­den­sieg bedeu­tet, so war im vor­lie­gen­den Fall jedoch kein Zwei­fel, dass die ers­ten drei Minu­ten an den Kiez­kämp­fer in der blau­en Ecke gegan­gen war. Der gelun­ge­ne Auf­takt soll­te sich fort­set­zen, auch wenn der kraft­rau­ben­de Kampf im spä­te­ren Ver­lauf kon­di­tio­nell her­aus­for­dernd wur­de. Hier kam es dann auf den Kamp­fes­wil­len an, von dem João viel mobi­li­sie­ren konn­te. Der Lohn für den Ein­satz blieb João nicht vor­ent­hal­ten: Im zwei­ten Kampf sei­ner noch jun­gen Lauf­bahn konn­te er einen ver­dien­ten Sieg verbuchen.

Ced­ric Wal­ken­horst unter­liegt nach Punkten

Nach Joãos Kampf blieb eine klei­ne Ver­schnauf­pau­se von drei Kämp­fen, bis mit Ced­ric Wal­ken­horst (Erw., bis 92 kg) der drit­te und letz­te Boxer der Kiez-Mann­schaft in die rote Ecke des Box­rings geru­fen wur­de. Er traf auf Ste­ven Bezill vom Box­club Bestensee (Bran­den­burg).

Ced­ric zeig­te gegen den sta­bi­len Geg­ner aus der blau­en Ecke eine schö­ne Bein­ar­beit und schö­ne Tech­ni­ken. Auch gelang es ihm, meist die lan­ge Distanz zu wah­ren. Doch alles in allem war es unter dem Strich wohl zu wenig an Akti­vi­tät und Initia­ti­ve gewe­sen, um die Unpar­tei­ischen von sich über­zeu­gen zu kön­nen. Das konn­ten auch gele­gent­li­che, aber schö­ne Kom­bi­na­tio­nen nicht aus­glei­chen, die zum Kopf began­nen und mit Kör­per­ha­ken abschlos­sen. Nach einer unlängst über­stan­de­nen Erkäl­tung fehl­te es an dem letz­ten Quent­chen Aus­dau­er, um über alle drei Run­den einen grö­ße­re Akti­vi­tät und damit einen grö­ße­ren Druck zu ent­fal­ten. Der Sieg in die­sem sport­li­chen und fai­ren Ver­gleich fiel nach dem Schluss­gong jeden­falls dem Geg­ner aus Bran­den­burg zu.

Die Bilanz des Trainers

Ralf Elfe­ring ord­net im Rück­blick die Rei­se nach Pots­dam ein:

Alle drei haben gute Leis­tun­gen gezeigt und unse­ren Ver­ein gut ver­tre­ten. Für Mus­ta­fa ist der Sieg gegen einen Geg­ner, dem er sich vor eini­gen Mona­ten noch geschla­gen geben muss­te, eine Bestä­ti­gung sei­ner Fort­ent­wick­lung. Bei João freut es mich, dass er nun nach einer knap­pen Nie­der­la­ge in sei­nem Debüt sei­nen ers­ten Sieg ein­fah­ren konn­te und ihm dies in einer schö­nen Mischung zwi­schen Tech­nik und Wil­le gelang. Ced­ric hät­te ich einen Sieg sehr gegönnt, da er tech­nisch schön geboxt hat. Lei­der steck­te ihm die Erkäl­tung noch etwas in den Kno­chen, so dass die erfor­der­li­che Stei­ge­rungs­fä­hig­keit an die­sem Tag nicht abruf­bar war. Wir sind jeden­falls zufrie­den von die­ser schön orga­ni­sier­ten Ver­an­stal­tung nach Hau­se zurückgefahren.

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: