
Zum zweiten Mal in diesem Monat kann World Boxing einen Zuwachs an Mitgliedern vermelden. Nachdem Anfang Februar bereits der Beitritt von Ägypten, Gambia, Kiribati und Grenada bekannt gegeben werden konnte, haben sich nun auch die nationalen Boxverbände der Schweiz, des Kosovo, Estlands, Malawis, Syriens und Ungarns dem neuen Weltverband angeschlossen.
78 Mitglieder lassen auf Anerkennung durch das IOC hoffen
Damit wächst die Mitgliederzahl von World Boxing auf nunmehr 78 Mitglieder. World Boxing betont in seiner Meldung zum Beitritt der sechs neuen Verbände (Link öffnet neues Browserfenster), dass der Verband mit mehr als 75 Mitgliedsverbänden auf mindestens 4 Kontinenten jetzt die grundlegenden Kriterien für eine Anerkennung durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) erfülle.
Das Wachstum des neuen Verbandes ist nicht zuletzt ein Verdienst des rührigen Präsidenten Boris van der Vorst. Der Niederländer lässt sich in allen Teilen der Welt sehen, um Gespräche mit Verbänden, nationalen Olympischen Komitees und der Politik zu führen. Das stetige Wachstum des neuen Weltverbandes zeigt, dass er dabei offenbar gute Argumente vortragen kann und zudem den richtigen Tonfall findet.
Indessen vermeldet der vom IOC 2019 vorläufig und 2024 endgültig ausgeschlossene frühere Weltverband IBA (ehemals AIBA) den Beitritt eines niederländischen Verbandes (Link öffnet neues Browserfenster). Doch die gelegentlichen Zuwächse der IBA sind mit dem Wachstum von World Boxing nicht vergleichbar: Diese Verbände sind Neugründungen mit meist nur wenigen Mitgliedern. Überlebensfähig sind sie im Grunde nur mit Unterstützung des ausgebooteten Weltverbandes.
World Boxing nimmt hingegen klugerweise nur solche Nationalverbände auf, die in ihrem Land durch das jeweilige Nationale Olympische Komitee (NOK) anerkannt sind. Dies mag vielleicht der letzte und einzig taugliche Nachweis einer gewissen Seriösität sein, wo sich zuletzt vielerorts (auch in Deutschland) neue »Nationalverbände« bildeten, die nur aus wenigen Vereinen und Akteuren bestehen – und damit weder sportfachlich noch administrativ oder quantitativ den Anspruch erheben können, eine Sportart zu vertreten.
Wann folgen China und Kuba?
Spannend bleibt, wie lange China und Kuba einen Beitritt zu World Boxing noch hinauszögern wollen oder können. Auf der einen Seite besteht eine gewisse historische und politische Verbundenheit zu Russland (das in der IBA seit einigen Jahren den Ton angibt), auf der anderen Seite erscheint ziemlich unvorstellbar, dass beide Nationen im Boxsport auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen verzichten.
Namentlich die Kubaner, für die der Boxsport nach Baseball den Rang eines Nationalsports hat, werden sich kaum vorstellen können, das olympische Boxen zu beerdigen. Blieben sie in der IBA, müssten sie jedoch die olympische Perspektive des Boxsports aufgeben. Denn das IOC hat mehrfach klargestellt, dass keine Sportlerinnen oder Sportler in Los Angeles boxen können, die noch unter der Zuständigkeit der IBA boxen.
Die Mitgliedsverbände von World Boxing
(78 Mitgliedsverbände Stand 18.02.2025)
Europa (23 ):
- GB Boxing
- England
- Deutschland
- Schweden
- Niederlande
- Dänemark
- Finnland
- Tschechien
- Island
- Norwegen
- Wales
- Schottland
- Italien
- Andorra
- Belgien
- Litauen
- Frankreich
- Polen
- Kroatien
- Kosovo (neu)
- Schweiz (neu)
- Ungarn (neu)
- Estland (neu)
Amerika (18):
- USA
- Brasilien
- Kanada
- Argentinien
- Honduras
- Panama
- Jamaika
- am. Jungferninseln
- Surinam
- Barbados
- Dominica
- Peru
- Cayman Islands
- Bahamas
- Ecuador
- Guatemala
- Dominikanische Republik
- Grenada
Ozeanien (7):
- Australien
- Neuseeland
- Franz.-Polynesien
- Tuvalu
- Fiji
- Samoa
- Kiribati
Asien (24):
- Mongolei
- Philippinen
- Indien
- Singapur
- Südkorea
- Taiwan
- Pakistan
- Bhutan
- Kirgistan
- Thailand
- Irak
- Laos
- Japan
- Kasachstan
- Usbekistan
- Palästina
- Jordanien
- Myanmar
- Kambodscha
- Iran
- Malaysia
- Nepal
- Turkmenistan
- Syrien (neu)
Afrika (6):
- Nigeria
- Madagaskar
- Algerien
- Ägypten
- Gambia
- Malawi (neu)