Am 12. Juni endeten die Europameisterschaften der Frauen in Bulgarien. Für den Deutschen Boxsport-Verband (DBV) fällt die Bilanz des Turniers in Sofia wenig zufriedenstellend aus. Zwar erreichten Sarah Scheurich (bis 75 kg, LV Mecklenburg Vorpommern) und Nadine Apetz (bis 69 kg, LV Nordrhein-Westfalen) jeweils das Halbfinale, mussten sich dort aber geschlagen geben.
- Sarah Scheurich unterlag nach einem zuvor gewonnenen Kampf schließlich im Halbfinale mit 5:0 Punktrichterstimmen Nouchka Mireille Fontijn aus Frankreich.
- Nadine Apetz verlor nach zwei zuvor gewonnenen Kämpfen dann im Halbfinale mit 5:0 Punktrichterstimmen gegen Iaroslava Iakushina aus Russland.
Sarah Scheurich und Nadine Apetz errangen durch das Vordringen bis zum Halbfinale jeweils eine Bronzemedaille – und verhinderten mit diesen Erfolgen ein Desaster des DBV, der von 9 Boxerinnen nur 2 ins Halbfinale bringen konnte.
Russland erfolgreichstes Team der EM
Erfolgreichste Nation dieser Europameisterschaft war Russland: Von 10 Athletinnen errangen 9 Medaillenplätze (3 x Gold, 4 x Silber, 2 x Bronze). Die russischen Boxerinnen bestritten im Rahmen der EM 34 Kämpfe, davon gewannen sie 27 – eine Siegquote von 79,4%.
Der Gastgeber Bulgarien war nach Russland der zweiterfolgreichste Teilnehmer der EM. Das bulgarische Team umfasste 7 Boxerinnen, von denen 6 Medaillenplätze erreichten (3 x Gold, 1 x Silber und 2 x Bronze). Von ihren 22 Kämpfen konnten die Boxerinnen Bulgariens 18 gewinnen – eine Siegquote von fast 82%.
Von den 9 deutschen Boxerinnen erreichten 2 Medaillenplätze (2 x Bronze). Sie gewannen von ihren insgesamt 12 Kämpfen nur 3 Begegnungen – eine Siegquote von 25%. Damit sind sie ungefähr gleichauf mit dem polnischen Team, das mit 8 angetretenen Boxerinnen ebenfalls 2 x Bronze erreichte.
Armenien (angetreten mit 2 Boxerinnen), Ungarn (angetreten mit 9 Boxerinnen), Kosovo (angetreten mit 1 Boxerin), Litauen (angetreten mit 2 Boxerinnen) und Slowenien (angetreten mit 1 Boxerin) konnten im Rahmen der zurückliegenden EM keinen ihrer Kämpfe gewinnen und bilden damit die Schlusslichter des Turnier-Rankings.
In den 136 Kämpfen des Turniers gab es 132 Punktsiege, 2 RSC-Entscheidungen, eine Aufgabe und ein Walk-Over. Ein KO oder ein verletzungsbedingter Abbruch (RSC‑I) kamen nicht vor.