Nach einer coronabedingten zweijährigen Unterbrechung konnte die Boxabteilung des FC St. Pauli in diesem Jahr endlich wieder ihr fast schon traditionelles und schmerzlich vermisstes Wettkampf-Trainingslager in der Sportschule Hennef (Nordrhein-Westfalen) durchführen.
Ganz ohne Vorsichtsmaßnahmen ging es natürlich auch im dritten Jahr der Pandemie nicht: Alle Teilnehmer mussten mindestens zweifach geimpft sein und vor Eintritt in die Maßnahme negative Schnelltests vorlegen. An den ersten drei Tagen wurden außerdem an jedem Morgen alle Teilnehmer erneut getestet.
Zwölf Sportler aus drei Vereinen nahmen teil
Zwölf Sportler aus vier verschiedenen Vereinen verbrachten fünf Tage in der großzügig ausgestattenen Einrichtung unweit der ehemaligen Hauptstadt Bonn. Neben den sieben Teilnehmern des FC St. Pauli waren drei Sportler der Königlichen Boxrings Eupen (Belgien) und jeweils ein Sportler des WBC Duisburg und des BC Wesel (beide Nordrhein-Westfalen) mit dabei.
Gleich zu Beginn der Maßnahme stand eine aus sieben einzelnen Tests bestehende und in der großen Turnhalle durchgeführte Leistungsdiagnostik auf dem Programm. Dieser schweißtreibende Auftakt machte aus den Teilnehmern schnell ein Team, das sich gegenseitig durch den abschließenden Multistage-Fitness-Test peitschte.
Verfestigung der technisch-taktischen Fertigkeiten im Sparring
Nachdem dies durchstanden war, rückte für den Rest des Trainingslagers die mit vier Boxringen ausgestattete Boxhalle in das Zentrum der Aktivitäten. In bis zu drei täglichen Trainingseinheiten ging es hauptsächlich um die Erweiterung und Verfestigung der technischen und taktischen Fertigkeiten im bedingten Sparring.
Die Pandemie hatte den sportlichen Austausch und Vergleich in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren stark eingeschränkt. So profitierten jetzt alle sehr davon, die erworbenen Fähigkeiten in der Begegnung mit anderen Boxsportlern zu prüfen und zu festigen. Um dies noch einmal zu intensivieren, stießen am Freitagnachmittag noch Sportfreunde von Bayer Leverkusen hinzu.
NADA klärte über Doping auf
Das boxspezifische Programm wurde um einen Vortrag der Nationalen Antidoping Agentur NADA ergänzt, die in einem interessanten, zweistündigen Workshop über falsch verstandenen sportlichen Ehrgeiz (Stichwort Dopingmentalität) und Dopingrisiken im Zusammenhang mit Nahrungsergänzungsmitteln aufklärte.
Zwischen den Trainingseinheiten fanden die Sportler Abkühlung und Erholung im Freibad der Sportschule. Ein 5‑Meter-Sprungturm war hier die Attraktion. Doch das dicht gedrängte Programm mit den knappen Pausen zwischen Training, Mahlzeiten und erneutem Training erlaubte stets nur ein kurzes Badevergnügen.
Grillabend mit den Heimtrainern
Am Donnerstagabend entfiel die abendliche Trainingseinheit zugunsten eines gemeinsamen Grillens, zu dem auch die Heimtrainer der beteiligten Vereine sowie der Jugendwart des Bezirks Niederrhein des Landesverbands Nordrhein-Westfalen Martin Anders hinzukamen.
Nach einer letzten Trainingseinheit am Samstagvormittag war es dann an der Zeit, die Sachen zu packen und in die beiden Kleinbusse zu verladen. Ein letztes Mal genossen alle die vorzügliche Verpflegung (Gruß und Dank an den Chefkoch Ares Zamanikas) und nahmen Abschied von der nunmehr wieder verwaisten, leeren und stillen Boxhalle.
Der Trainer Ralf Elfering blickt auf die Maßnahme zurück:
Klasse, dass das Trainingslager dieses Jahr wieder möglich war und trotz aktuell sehr hoher Inzidenzen coronafrei blieb. Wir haben in den zurückliegenden zweieinhalb Coronajahren zwar leistungssteigernd trainieren können, aber der sportliche Austausch und Vergleich mit anderen fehlte einfach. Dies ging zu Lasten der Fähigkeit, sich auf andere Sportler einstellen zu können. Mit dem Trainingslager und den Teilnehmern der anderen Vereine sowie der Gäste aus Leverkusen haben wir da nun einen großen Schritt aufholen können. Danke auch an die Abteilung Fördernde Mitglieder im FC St. Pauli, deren Unterstützung eine solche Maßnahme in dieser Form überhaupt erst ermöglicht.