Nach einer zweijährigen coronabedingten Unterbrechung richtete der Boxclub Fortuna Ilmenau in diesem Herbst endlich wieder sein traditionelles Pokalturnier aus. Vor dem Hintergrund persönlicher Kontakte zum Ausrichter nahmen die Boxer des FC St. Pauli inzwischen nun zum vierten Mal an dieser Veranstaltung in der thüringischen Universitäts- und Goethestadt teil.
Das Turnier und seine Ausrichter waren aus den Erfahrungen der Vergangenheit in guter Erinnerung geblieben, so dass es fast eine Pflicht war, bei seiner Fortführung trotz der weiten Anfahrt und zwei Übernachtungen wieder mit von der Partie zu sein.
Hamburger Derbysieg als Motivation
Nach einer etwa fünfstündigen Anreise nahmen die Kiezkämpfer von Freitag bis Sonntag Quartier in einem Wohnheim auf dem Campusgelände. Die Nachricht vom Ausgang des Hamburger Stadtderbys (die Fußballer des FCSP besiegten den HSV am Millerntor mit 3:0) erreichte das Team beim Abendessen – und war allen eine gute Motivation.
Auf der Waage am Samstagvormittag hatten Arash Allawoddin, Moheb Habibi und Cedric Walkenhorst ihr gemeldetes Gewicht. Damit blieb es für Arash und Moheb bei den geplanten Gegnern, allein bei Cedric ergab sich noch eine Änderung in der Kampfansetzung.
Arash Alawoddin siegt klar nach Punkten
Als erster der Kiezkämpfer wurde Arash in den Ring gerufen. Sein Gegner vom gastgebenden Verein war in Hinblick Erfahrung, Größe und Reichweite im Vorteil, aber Arash dominierte in allen drei Runden das Geschehen und zeigte ein flexibles Boxen in allen Distanzen in Verbindung mit einer guten Beinarbeit, hohem Tempo und großer Handlungsdichte. Die Belohnung für den überzeugenden boxerischen Vortrag war ein ungefährdeter Punktsieg, der das ganze Team auf die Siegerstraße einbiegen ließ.
Moheb Habibi gewinnt durch RSC
Nur zwei Kämpfe später war Moheb an der Reihe. Sein Vergleich mit dem an Größe überlegenen Gegner vom Boxring 90 Suhl sollte nicht allzu lange dauern, bis die Sache entschieden war. Nach gut 40 Sekunden der ersten Runde schickte Moheb seinen Gegner mit einem platzierten Schlaghandseitwärtshaken zu Boden. Als sein Gegner nach dem Anzählen noch unsicher auf den Beinen war, beendete der Ringrichter konsequenterweise das Gefecht, um größeren Schaden zu vermeiden.
Cedric Walkenhorst macht mit Punktsieg den Sack zu
Nach Mohebs Sieg war etwas Geduld gefragt, denn Cedric sollte als letzter der drei Kiezkämpfer auch erst zum zwanzigsten und damit letzten Kampf der ganzen Veranstaltung in den Ring steigen. Ihm stand ein Kämpfer aus Bad Kissingen gegenüber, der nicht ungeschickt die Distanz zu verkürzen verstand und sich zudem schlagaktiv zeigte. Die entscheidenden Akzente setzte aber Cedric, der im zweiten Durchgang der Auseinandersetzung schließlich auch ein Anzählen des Gegners erzwingen konnte und sich nach drei Runden den Punktsieg sicherte.
In allen Kämpfen ungeschlagen kehrten die Kiezkämpfer bei herbstlichem Sonnenschein und in zufriedener Stimmung am Sonntag nach Hamburg zurück. Der Trainer Ralf Elfering bilanziert:
Das war eine schöne, solide Mannschaftsleistung. Wir konnten alles sehen, was gutes Boxen ausmacht: Technik, Taktik und Willensleistung. So waren die Siege am Ende ein verdienter Lohn für gute Trainingsleistungen und nunmehr auch wachsende Ringerfahrung.