Coro­na: Box­ab­tei­lung mit neu­em Hygie­ne-Kon­zept für die kal­te Jahreszeit

Flexibel skalierbares Konzept soll durch den Winter führen

Für die Wie­der­auf­nah­me des Trai­nings­be­trie­bes erstell­te die Box­ab­tei­lung nach dem Ende des Lock­downs ein ers­tes Hygie­ne­kon­zept. Die­ses Kon­zept stell­te damals die ein­zel­nen Trai­nings­grup­pen in den Mit­tel­punkt und plan­te, in wel­chen Schrit­ten die Grup­pen in den nor­ma­len Sport­be­trieb zurück geführt wer­den sollen.

Kei­ne linea­re Ent­wick­lung zurück in die Normalität

Inzwi­schen sind wir alle klü­ger: Die damals für den Herbst ver­mu­te­te sport­li­che Nor­ma­li­tät ist noch weit ent­fernt und statt von einem linea­ren Weg zurück in die Nor­ma­li­tät muss man eher von einem Auf und Ab der pan­de­mi­schen Kenn­zif­fern aus­ge­hen – ver­bun­den mit einem Auf und Ab der Möglichkeiten.

Dazu steht nun die kal­te Jah­res­zeit vor der Tür, in der sich der Trai­nings­be­trieb wit­te­rungs­be­dingt mehr und mehr in die Sport­hal­le ver­la­gern wird. Auch dies erfor­dert noch ein­mal ein genau­es Durch­den­ken der Trainingsorganisation.

Fle­xi­bles Kon­zept stellt Trai­nings­for­men in den Mittelpunkt

All das mach­te ein neu­es, fle­xi­ble­res Kon­zept erfor­der­lich, das wir hof­fent­lich bis zum Ende der Pan­de­mie nicht mehr (oder jeden­falls nur gering­fü­gig) anpas­sen müs­sen. Im Zen­trum ste­hen jetzt nicht mehr die Trai­nings­grup­pen, son­dern die wesent­li­chen Trai­nings­for­men, in denen sie trai­nie­ren kön­nen / dürfen:

  1. Kon­takt­frei­es Trai­ning mit Abstand unter frei­em Himmel
  2. Kon­takt­trai­ning ohne Abstand unter frei­em Himmel
  3. Kon­takt­frei­es Trai­ning mit Abstand in der Halle
  4. Kon­takt­trai­ning ohne Abstand in der Halle

Für jede Trai­nings­form gel­ten ent­spre­chend ihres Risi­kos bestimm­te Maß­nah­men. So ist bei­spiels­wei­se das Kon­takt­trai­ning zwin­gend mit einer Ein­gangs­fie­ber­mes­sung verbunden.

Erhöh­tes Infek­ti­ons­ge­sche­hen führt zu stu­fen­wei­sen Einschränkungen

Dar­über­hin­aus haben wir bestimm­te Trai­nings­for­men, ‑maß­nah­men und ‑optio­nen an die Dyna­mik des Infek­ti­ons­ge­sche­hens gekop­pelt. Maß­geb­lich ist die Inzi­denz für die Stadt Ham­burg, weil sich die­se vom staat­li­chen Robert-Koch-Insti­tut ermit­tel­te pan­de­mi­sche Kenn­zif­fer als Richt­schnur des behörd­li­chen Han­delns eta­bliert hat.

Je ruhi­ger die Infek­ti­ons­la­ge, des­to mehr ist mög­lich, je dyna­mi­scher die Lage, des­to mehr Vor­sicht emp­fiehlt sich:

  1. Ab Inzi­denz 20:
    – Instal­lier­te Coro­na-Warn-App mit Risi­ko-Sta­tus »Nied­rig« als Teilnahmevoraussetzung
  2. Ab Inzi­denz 30 zusätzlich:
    – Duschen und Umklei­de­ka­bi­nen blei­ben geschlossen
    – Ein­stel­lung aller Part­ner­wech­sel im Training
  3. Ab Inzi­denz 40 zusätzlich:
    – Ein­stel­lung des Kontakttrainings
  4. Ab Inzi­denz 50:
    – Ein­stel­lung des Trainingsbetriebs

Mes­sun­gen und Kon­trol­len der Raumluftqualität

Weil in den letz­ten Mona­ten die mög­li­che Über­tra­gung des Virus durch Aero­so­le stark in den Mit­tel­punkt gerückt ist, wer­den wir die Raum­luft­qua­li­tät in der Trai­nings­hal­le mit einem zer­ti­fi­zier­ten CO2-Mess­ge­rät in wie­der­hol­ten Mes­sun­gen wäh­rend des Trai­nings­be­trie­bes prüfen.

Der CO2-Wert gilt als Indi­ka­tor für die Aer­sol­be­las­tung der Luft, wenn das gemes­se­ne CO2 (wie im Trai­nings­be­trieb) der Atem­luft ent­stammt. Hohe Aero­sol­wer­te bedeu­ten ein hohes Infek­ti­ons­ri­si­ko, wenn eine unwis­sent­lich infi­zier­te Per­son am Trai­ning teil­neh­men sollte.

In einem Test-Trai­nings­be­trieb mit zwei Trai­nings­ein­hei­ten hin­ter­ein­an­der waren die Mess­ergeb­nis­se sehr ermu­ti­gend: 44 der 48 durch­ge­führ­ten Mes­sun­gen erga­ben trotz der kör­per­li­chen Anstren­gun­gen der trai­ne­ren­den Sport­ler eine »hohe Raum­luft­qua­li­tät«. Nur in 4 Mes­sun­gen wur­de an ein­zel­nen Mess­punk­ten die­ser gute Wert nur vor­über­ge­hend und nur sehr knapp über­schrit­ten (s. Dia­gramm unten).

Auf der Grund­la­ge die­ser Mess­ergeb­nis­se besteht kein Grund zu der Annah­me, dass die Trai­nings­hal­le wäh­rend des Trai­nings­be­trie­bes von über­durch­schnitt­lich hohen Aero­sol­wer­ten betrof­fen sein wird.

Abb. oben: Gute Ergeb­nis­se der Raum­luft­qua­li­tät wäh­rend zwei­er auf­ein­an­der­fol­gen­den Trai­nings­ein­hei­ten. Nach der Norm EN 13779 gel­ten Wer­te von bis 800 ppm in Hin­blick auf CO2-Wer­te als »hohe Raumluftqualität«.

Benen­nung von Hygienebeauftragten

Zugu­ter­letzt wer­den wir einen oder zwei Hygie­ne-Beauf­trag­te benen­nen, die in unan­ge­kün­dig­ten Besu­chen stich­pro­ben­wei­se kon­trol­lie­ren sol­len, ob unse­re Abläu­fe noch dem Kon­zept ent­spre­chend orga­ni­siert und durch­ge­führt wer­den oder ob sich im sport­li­chen All­tag womög­lich Nach­läs­sig­kei­ten ein­ge­schli­chen haben.

Klar ist: Abso­lu­ten Schutz gibt es nicht

Ein abso­lu­ter Schutz vor Coro­na-Infek­tio­nen ist im Sport rea­lis­ti­scher­wei­se wohl nicht zu errei­chen. Auch nicht mit guten Kon­zep­ten. Dazu reicht ein Blick auf füh­ren­de Ver­ei­ne der euro­päi­schen Fuß­ball­li­gen: Immer wie­der ist selbst dort, wo im Bereich der Mann­schaf­ten und der Funk­ti­ons­teams ein hoher Auf­wand zum Schutz betrie­ben wird, von Infek­ti­ons­fäl­len zu hören.

Es wird aber um eine Mini­mie­rung von erkenn­ba­ren Risi­ken gehen, um den Mit­glie­dern so viel Sicher­heit zu geben, wie ein Ver­ein mit dem ihm zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­teln ermög­li­chen kann.


Wei­ter­füh­rend Infor­ma­tio­nen (Links öff­nen neue Browserfenster):

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: