Am Montag, den 5. Juni traf die Boxabteilung in der Trainingshalle am Zeughausmarkt zu ihrer jährlichen Abteilungsversammlung zusammen.
Nachdem die vorangegangene Abteilungsversammlung Anfang 2022 coronabedingt noch online durchgeführt werden musste, konnte man sich in diesem Jahr endlich wieder unter normalen Umständen und in Präsenz treffen. Ein Umstand, den alle sichtlich genossen und der zu einer deutlich regeren Teilnahme führte.
Bevorstehende Sanierung der Trainingshalle
In dem Bericht der Abteilungsleitung spielte der bevorstehende zweite Teil der Sporthallensanierung eine herausragende Rolle. Am Zeughausmarkt sollen ein neuer Sportboden sowie Prallschutzwände eingebaut und auch die Sanitärräume saniert werden, so der Plan.
Bedingt durch die Bauarbeiten ist vermutlich für die zweite Jahreshälfte eine längere Sperrung der Trainingshalle zu erwarten. Der Trainingsbetrieb wird in dieser Zeit vorübergehend an andere Orte und Zeiten verlegt werden müssen. Hier gibt es aber bereits Lösungsideen, so dass der Sportbetrieb nicht eingestellt werden muss.
In den letzten 12 Jahren hat die Boxabteilung Schritt um Schritt und mit umfangreichen Eigenleistungen am Zeughausmarkt eine Infrastruktur aufbauen können, die ihr als einer der größten Boxvereine Norddeutschlands ein vollwertiges Boxtraining erlaubt (Geräte, Lagermöglichkeiten etc.). Diese guten Rahmenbedingungen sind ein Baustein des sportlichen Erfolgs und haben den Zeughausmarkt über die Jahre hinweg zur sportlichen Heimat der Boxabteilung werden lassen.
Mit der »Schulbau Hamburg« (städt. Gesellschaft zur Verwaltung der Schulimmobilien) steht die Abteilung in einem engen und konstruktiven Austausch darüber, diese Infrastruktur mindestens zu erhalten, wenn nicht gar im Rahmen der bevorstehenden Arbeiten verbessern zu können. Hier ist sehr erfreulich, dass auf städtischer Seite die boxsportlichen Besonderheiten erkannt wurden und die Bereitschaft besteht, Lösungen zu suchen.
Erfolgreicher sportlicher Neubeginn nach Corona
Der sportliche Rückblick ergab ein sehr positives Bild: Eine noch in der Corona-Zeit völlig neu formierte Wettkampfgruppe befindet sich seit nunmehr gut einem Jahr im Wettkampfbetrieb und ist dabei überwiegend auch erfolgreich. Die Systematisierung der sportlichen Ausbildung vom Grundlagentraining bis ins Leitungssport- und Wettkampftraining beginnt sich auszuzahlen und lässt ein boxsportliche Sprache erkennbar werden.
Planungen zu einem großen, perspektivisch vielleicht sogar international besetzten dreitägigen Jugendturnier der Altersklassen U17 und U19 sind in der Coronazeit vertieft worden. Wegen des damit verbundenen Aufwandes an Arbeit und Finanzmitteln soll jedoch darüber zu gegebener Zeit gesondert in einer Mitgliederversammlung entschieden werden.
Das wieder aufgenommene breitensportliche Angebot ist aktuell noch ein zartes Pflänzchen, das weiter gehegt und gepflegt werden muss. Es ist in Überlegung, älteren männlichen Neuanfängern in dosiertem Umfang und mit einer verkürzten Ausbildung im Grundlagentraining einen einfacheren und früheren Zugang zum Breitensport zu ermöglichen.
Geflüchtetenprojekt soll tiefer verankert werden
Das 2015 durch einstimmigen Beschluss der Mitglieder gestartete Geflüchtetenprojekt ist zum festen Teil der Abteilung geworden. Es erlaubt unter bestimmten Bedingungen eine beitragsfreie Mitgliedschaft in der Boxabteilung. Es soll nun in die Abteilungsordnung Eingang finden und damit tiefer verankert werden.
Mitgliederzuwachs und Verjüngung
Die Mitgliederentwicklung zeigt ebenfalls eine erfreuliche Tendenz: Zwar musste man in den zurückliegenden drei Pandemiejahren kaum rein coronabedingte Austritte hinnehmen, aber der übliche Abgang von Mitgliedern (etwa durch Umzug etc.) konnte wegen des stark eingeschränkten oder phasenweise eingestellten Sportangebots nicht wie früher mehr als kompensiert werden.
Die Mitgliederzahl sank also in diesem Zeitraum auf bis etwa 280 Personen, liegt aber nun wieder bei deutlich über 300 Mitgliedern und wird weiterhin steigen. Bei den Neueintritten überwiegen dabei ganz deutlich jüngere Jahrgänge – für einen Sportverein eine gute Entwicklung, die auch sportliche Hoffnungen begründet.
Solide Finanzen, aber spürbarer Kaufkraftverlust
Der Bericht des Kassenwartes zeichnete ein gewohnt solides Bild der Finanzen. Gleichwohl wurde deutlich, dass der seit Gründung der Boxabteilung im Jahr 2007 unveränderte monatliche Mitgliedsbeitrag (10 EUR für Erwachsene, 5 EUR für Kinder, Jugendliche und Auszubildende etc.) durch den zwischenzeitlichen Kaufkraftverlust eine tatsächliche und auch spürbare Verringerung der Spielräume bedeutet: Unter Berücksichtigung der Inflationsrate sind die 10 EUR von damals heute wohl nur noch 7 bis 7,50 EUR wert – ein Verlust von 25 bis 30 Prozent.
Hier steht also im Raum, die Beiträge vielleicht einmal der Inflation anpassen zu müssen, wenn man die Handlungsfähigkeit der Abteilung nicht weiter einschränken möchte.
Die Kassenprüfer attestierten der Abteilungsleitung auf der Grundlage durchgeführter Prüfungen eine vollständige Buchführung und eine sachgerechte Verwendung der Abteilungsmittel, so dass sie der Abteilungsversammlung die Entlastung der Abteilungsleitung empfahlen. Die Mitglieder folgten dieser Empfehlung, so dass als nächster Tagesordnungspunkt die Neuwahlen zur Abteilungsleitung aufgerufen wurden.
Neu- und Wiederwahl der Abteilungsleitung
Eigentlich hätte nur der Kassenwart neu gewählt werden müssen, da Arne Hirsch wegen seines Umzugs von Hamburg nach Schleswig-Holstein dieses Amt aufgeben musste. Mit dem langjährigen Mitglied Samuel Wiktor hatte sich jemand gefunden, der bereit war, Arne Hirsch in dieser Position abzulösen.
Um mit Samuel eine synchronisierte Amtszeit zu haben, hatten sich der 1. Abteilungsleiter Alberto Flägel und der 2. Abteilungsleiter Ralf Elfering vorzeitig zur Wiederwahl gestellt. Andere Kandidaten gab es für diese drei Ämter nicht.
Alle drei Kandidaten wurden unter Leitung und Aufsicht des Wahlausschusses des FC St. Pauli mit großer Mehrheit bei jeweils nur einer Enthaltung für die kommenden zwei Jahre in die Ämter (wieder)gewählt. Die aktuelle Abteilungsleitung besteht somit aus:
- Alberto Flägel (1. Abteilungsleiter)
- Ralf Elfering (2. Abteilungsleiter)
- Samuel Wiktor (Kassenwart)
Anträge, über die abzustimmen gewesen wäre, gab es nicht. Jedoch kam die Anregung, die 2007 verfasste Abteilungsordnung in eine gendergerechte Fassung zu ändern.
Die Versammlung endete nach etwa zweieinhalb Stunden mit einem gemeinsamen Abbau der Tische und Stühle, so dass die Halle um 22 Uhr zu ihrer wohlverdienten Ruhe fand.