Kiez­kämp­fer blie­ben in Nord­rhein-West­fa­len die­ses Mal lei­der ohne Sieg

Starke Gegner in Dortmund und Duisburg

Die Boxer des FC St. Pau­li hat­ten im Mai zwei­mal län­ge­re Anfahr­ten für Wett­kämp­fe in Nord­rhein-West­fa­len in Kauf genom­men. Wie es eben im Boxen so sein kann: Für den Rei­se­auf­wand wur­den sie die­ses Mal lei­der nicht belohnt.

Ver­gleichs­kampf Gli­wice vs. Dortmund

Der »Dort­mun­der Box­sport 20/50« hat­te für den 3. Mai eine pol­ni­sche Mann­schaft aus Gli­wice (Glei­witz) zum Städ­te­ver­gleichs­kampf ein­ge­la­den und die Box­ab­tei­lung des FC St. Pau­li net­ter­wei­se die Teil­nah­me ange­bo­ten. Mit Tom Peter­sen (16, bis 66 kg), Mus­ta­fa Hema­ti (19, bis 60 kg) und Moheb Habi­bi (19, bis 70 kg) konn­ten 3 Kiez­bo­xer bei den Kampf­an­set­zun­gen berück­sich­tigt wer­den. Aller­dings tra­ten sie nicht gegen pol­ni­sche Geg­ner an, son­dern box­ten im Rah­men­pro­gramm der Ver­an­stal­tung gegen Kon­tra­hen­ten aus Nord­rhein-West­fa­len. Der Blick auf die Daten der Geg­ner mach­te vor­ab klar, dass es hin­sicht­lich der Kampf­bi­lan­zen und Erfah­rung der Geg­ner in allen drei Fäl­len »Ver­glei­che nach oben« wer­den würden. 

Star­ke Geg­ner in Dortmund

Tom Peter­sen mach­te unter den drei Kämp­fern des FCSP den Auf­takt und traf auf den Dort­mun­der Nour Aldeen, der sich in die­sem Ver­gleich mit der höhe­ren Akti­vi­tät und den kla­re­ren Tref­fern durch­set­zen konn­te und einen Punkt­sieg ein­fuhr. Hier hät­te es mehr Quan­ti­tät gebraucht, um sei­nen Geg­ner unter stär­ke­ren Druck zu set­zen. Mus­ta­fa Hema­ti fiel der zwei­te Ham­bur­ger Ein­satz zu. Gegen den star­ken Lüne­ner Rechts­aus­le­ger Islam Mame­dov gab er die ers­te Run­de ab, leg­te aber im zwei­ten und drit­ten Durch­gang deut­lich zu, so dass die Urteils­ver­kün­dung span­nend wur­de. Einen Punkt­rich­ter konn­te Mus­ta­fa mit der Auf­hol­jagd über­zeu­gen, die vier ande­ren gaben am Ende dem Lüne­ner den Sieg – aber auch unter ihnen dürf­te Mus­ta­fa noch Run­den­sie­ge erzielt haben. So war es schluss­end­lich ein knap­pes 4:1‑Punktrichterurteil. Den Abschluss unter den Kämp­fen mit Ham­bur­ger Betei­li­gung mach­te Moheb Habi­bi, der gegen Hage­ner Ali Aca­ro­g­lu in den Ring trat. Moheb merk­te man sei­ne län­ge­re Wett­kampf­pau­se an. Gegen den mit Gewichts­vor­tei­len antre­ten­den Geg­ner fand er an die­sem Abend lei­der nicht zu sei­nem Kampf, bewies aber den­noch Kamp­fes­geist und Wil­lens­stär­ke. Den Punkt­sieg des Hage­ners konn­te er damit jedoch nicht abwenden.

Die drei Boxer des Fc St. Pauli Mustafa Hemati, Tom Petersen und Moheb Habibi auf einem Gruppenbild nach dem Wettkampf.
Mus­ta­fa Hema­ti, Tom Peter­sen und Moheb Habi­bi nach ihren Wett­kämp­fen in Dortmund.

Boxen gegen Ras­sis­mus in Duisburg

Der WBC Duis­burg hat­te am Wochen­en­de 24./25. Mai erneut nach Duis­burg-Wal­sum zu sei­nem tra­di­tio­nel­len Tur­nier »Boxen aktiv gegen Ras­sis­mus« ein­ge­la­den. Die Box­ab­tei­lung hat­te dafür Sohail Koo­fi (19, bis 65 kg) und Mus­ta­fa Hema­ti (19, bis 60 kg) gemel­det. Lei­der konn­te nur Mus­ta­fa besetzt wer­den, aber das Mot­to des Tur­niers und die Aus­sicht auf zwei mög­li­che Kämp­fe an einem Wochen­en­de lie­ßen die wei­te Fahrt für das drei­köp­fi­ge Team (Sport­ler, Trai­ner und Betreu­er) den­noch loh­nens­wert erscheinen.

Mus­ta­fa hat­te mit Kerem Dön­mez vom BC Duis­burg nach dem Kampf in Dort­mund Anfang Mai nun aber­mals eine anspruchs­vol­le Auf­ga­be vor sich. Bei­de zeig­ten einen tech­nisch guten Kampf, den auch der Ring­spre­cher anschlie­ßend lob­te. Doch am Ende hat­te der Duis­bur­ger in die­sem Kampf sei­ne Vor­tei­le ver­tei­di­gen kön­nen und qua­li­fi­zier­te sich mit einem Punkt­sieg für das Fina­le am Sonn­tag. Dem Team vom Kiez blieb damit für den Rest des Tur­niers lei­der nur noch die Zuschauerrolle.

Mustafa Hemati nach dem Wettkampf in Duisburg
In Duis­burg gelang kein Sieg, aber ein Gewinn an wert­vol­ler Erfahrung.

Das Fazit des Trai­ners Ralf Elfering:

Nord­rhein-West­fa­len ist kein leich­tes Pflas­ter. Vor allem im Bal­lungs­raum an Rhein und Ruhr gibt es vie­le Box­ver­ei­ne, eine hohe Wett­kampf­ak­ti­vi­tät und damit auch eine hohe Leis­tungs­dich­te. Man muss sich nur die regel­mä­ßi­gen Plat­zie­run­gen des Lan­des­ver­ban­des Nord­rhein-West­fa­len bei Deut­schen Meis­ter­schaf­ten anschau­en. Da geht man nicht mal eben hin und nimmt einen Sieg mit. Inso­fern kön­nen wir die Ein­sät­ze in Dort­mund und Duis­burg die­ses Mal lei­der nicht als Sie­ge ver­bu­chen, wohl aber als einen Gewinn an wert­vol­ler Erfahrung.

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: