
Mit Tom Petersen (U17, bis 66 kg), Sohail Koofi (Erw., bis 65 kg) und Mustafa Hemati (Erw., bis 60 kg) hatte die Boxabteilung des FC St. Pauli insgesamt drei Sportler zum Hans-Korth-Holstenköste-Pokal in Neumünster (Schleswig-Holstein) gemeldet.
Nach mehrfachen, aber üblichen Änderungen der Wettkampfansetzungen stand am Vorabend des Turniers fest, dass Tom Petersen in einer Vierergruppe startet und es somit für ihn ein vollständiges Halbfinale mit zwei Wettkämpfen geben würde. Für Sohail Koofi und Mustafa Hemati gab es hingegen jeweils nur einen passenden Gegner, so dass diese Begegnungen gleich als Finalentscheidungen angesetzt waren.
Tom Petersen siegt im Halbfinale durch Aufgabe
Am Samstag machte Tom Petersen den Auftakt (U17, bis 66 kg), der sich im Halbfinale mit Hussein Tammo vom BC Vorwärts Bielefeld vergleichen musste. In diesem Kampf ließ Tom keine Zweifel aufkommen, wer im Ring das Sagen hat. Druckvoll im Vorwärtsgang boxend dominierte er das Geschehen im Ring. Dabei gab er mit vielen deutlichen Treffern den Punktrichtern gute Argumente für ihre Entscheidung. Die Unparteiischen sollten aber am Ende gar nicht das letzte Wort haben, denn in der zweiten Runde endete der Kampf vorzeitig durch Aufgabe der Bielefelder Ecke – just in dem Moment, als der Ringrichter ein Anzählen des Gegners für erforderlich hielt, aber das bereits geworfene Handtuch hinter seinem Rücken nicht sehen konnte. Mit diesem deutlichen Sieg hatte Tom sich für das Turnierfinale am folgenden Tag qualifiziert.
Sohail Koofi gewinnt mit deutlichem Punktsieg
Knappe zwei Stunden später wurde Sohail Koofi (Erw., bis 65 kg) in den Ring gerufen. Er traf auf Miguel Alvarez Saari vom Boxteam Raisdorfer TSV. Flink und wendig und mit gutem Auge und Distanzgefühl suchte und fand Sohail die Lücken in der gegnerischen Verteidigung und setzte Treffer um Treffer. Eine Fleißarbeit, die nicht nur Punkte sammelte, sondern auf die dauer auch ihre Wirkung zeigte: In der zweiten und dritten Runde wurde der Gegner jeweils angezählt. Dazu trugen auch die komplexen und mit Explosivität vorgetragenen Kombinationen bei. Wären die Runden auf drei statt zwei Minuten angesetzt worden, hätte auch ihr ein vorzeitiges Ende im Raum gestanden. So blieb es aber bei einem sehr überzeugenden Punktsieg des Kiezkämpfers.

Tom Petersen setzt sich mit Kraftleistung im Finale durch
Mit seinem Sieg im Halbfinale hatte sich Tom Petersen für das Finale des Turniers am Sonntag qualifiziert. Hier traf er auf den Hamburger Amin Abdallah von der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT). Der agile und wendige Abdallah war ein zäher Gegner, der Tom einiges an Kraftleistung abverlangte. Doch die war Tom bereit zu liefern, so dass sich zwischen beiden ein engagiertes Gefecht entwickelte, in dem der Sieg unter Mobilisierung des Willens errungen und erzwungen werden musste. Am Ende hatte dabei nach Auffassung der Unparteiischen Tom die Nase vorn und darf sich über eine hart erarbeitete und damit verdiente Siegleistung und den Turniererfolg freuen.
Mustafa siegt kampflos durch Walk-Over
Spannend wäre der Kampf von Mustafa (Erw., bis 60 kg) geworden, denn er hätte sich erneut mit Kerem Dönmez vom BC Duisburg auseinandersetzen sollen. Beide hatten sich erst am 24. Mai in Duisburg verglichen. Bei diesem ersten Treffen beider Boxer gab es einen sehr schönen Kampf zu sehen, doch der Sieg blieb damals leider knapp im Ruhrgebiet. Der BC Duisburg musste den Kampf wegen Erkrankung des Athleten jedoch leider am Wettkampftag absagen. Die Veranstalter des Turniers nahmen die Regeln genau und gaben den Sieg somit durch Walk-Over an den Kiezkämpfer, der dafür kurz wettkampfbereit im Ring zu erscheinen hatte – wirklich befriedigend sind allerdings nur Entscheidungen durch Wettkämpfe.
Die Bilanz des Trainers Ralf Elfering:
In drei Wettkämpfen drei Siege – das lässt uns natürlich zufrieden nach Hamburg zurückkehren. Technisch stark und taktisch klug waren die beiden Kämpfe des Samstag. Das waren sehr, sehr eindeutige Siege von Tom und Sohail. Am Sonntag war der Wille das entscheidende Moment gewesen. Da hat Tom sich wortwörtlich durchgeboxt – auch das ist eine Leistung. Mit dem Wochenende können alle zufrieden sein. Und für Mustafa wird es sicherlich noch den Rückkampf geben, auf den wir uns gefreut haben.