Im olympischen Boxen lässt sich das Wettkampfjahr grob in zwei Phasen einteilen: Während es um die Jahreswende und über den Hochsommer hinweg eher ruhig ist, bündeln sich die Wettkampfveranstaltungen hingegen im Frühjahr/Frühsommer sowie im Herbst.
In diese zweite, herbstliche Phase fanden die Kiezkämpfer einen guten Einstieg, als sie am vergangenen Samstag (14.09.) in Norden (Niedersachsen) in den Ring stiegen. Zu der Veranstaltung des BC Norden waren Julius Theen (U17, bis 75 kg) und Mustafa Hemati (U19, bis 57 kg) gemeldet worden.
Julius Theen setzt sich im Ringdebut gegen Maxim Nejmiller durch
Julius Theen stand in seinem Ringdebut Maxim Nejmiller von Rasp Osnabrück gegenüber. In diesem Vergleich über 3 x 2 Minuten behielt Julius durchweg die Oberhand und zeigte ein technisch sauberes und komplexes Boxen. Vor allem die ersten beiden Runden waren zusätzlich durch ein hohes Tempo und eine hohe Aktionsdichte gekennzeichnet. Mit dem sicheren Vorsprung auf seiner Seite konnte Julius es sich leisten, in der dritten Runde das Tempo etwas zu reduzieren. Als nach sechs gekämpften Minuten das Urteil verkündet wurde, fiel es erwartungsgemäß zugunsten des Kiezkämpfers aus, der damit seine Wettkampflaufbahn mit einem guten Beginn startete.
Mustafa Hemati holt zweiten Sieg des Tages gegen Lokalmatador
Im vorletzten Kampf der Veranstaltung war es Mustafas Hematis Aufgabe, braun-weiße Interessen im Seilgeviert zu vertreten. Er stand dafür Abdullah Al-Azzawi vom gastgebenden BC Norden gegenüber. Beide waren mit bislang jeweils 17 Kämpfen in ihren Startbüchern die erfahrensten Boxer dieser Veranstaltung. In den 3 x 3 Minuten entwickelte sich ein ansehnliches Gefecht, in dem Mustafa mit einer passenden Mischung aus Angriffslust und Technik den Kampf bestimmen konnte und die Punktrichter dadurch zu überzeugen wusste. Als die Rundenglocke die letzte Runde und damit den Kampf beendete, war auch in diesem Kampf die Entscheidung der Unparteiischen keine Überraschung: Mustafa sicherte sich in seinem 18. Kampf seinen nächsten Sieg.
Kurzer Abstecher ans Meer vor der Heimfahrt
Das Wetter lud noch zu einem kurzen Abstecher an die Nordsee ein. Von Norddeich konnte man im Abendlicht über das Wattenmeer hinweg auf die vorgelagerten Nordseeinseln Juist und Norderney sehen. Da das Auto aber nicht ganz legal geparkt werden konnte und zudem noch eine Rückfahrt von gut 280 Kilometern vor dem Team lag, blieb es bei einem nur kurzen Blick von der Deichkrone auf das Meer.
Die Bilanz des Trainers Ralf Elfering:
Aus Norden kehren wir einmal mehr mit einer makellosen Bilanz zurück an die Elbe. Julius hat einen starken Einstieg in seine Wettkampflaufbahn hingelegt. In der zweiten Runde hätte es auch zum Anzählen des Gegners kommen können. Technik und Wille haben absolut gestimmt, so dass der Sieg nur folgerichtig war. Mustafa hat ebenfalls einen sicheren und souveränen Sieg hingelegt. Gegen einen nicht immer ganz sauber boxenden Gegner hat er seine technische Linie unbeirrt durchgesetzt und war dabei durchweg auch der aktivere Boxer. Auch hier war das Urteil völlig verdient. Ein Lob muss man dem Veranstalter aussprechen, der mehrfach im Jahr sehr gut organisierte Wettkampfveranstaltungen durchführt und damit einen kaum zu unterschätzenden Beitrag für die Entwicklung des Boxsports in der Region und darüber hinaus leistet.