Coro­na: Fra­ge­zei­chen hin­ter den Olym­pi­schen Spie­len wer­den immer größer

Kritik und Unverständnis nun auch aus der Olympischen Familie

Die

Erst ges­tern am 17. März erklär­te das Inter­na­tio­na­le Olym­pi­sche Komi­tee (IOC) noch in einer Mit­tei­lung (Link öff­net neu­es Browserfenster):

»Das IOC enga­giert sich wei­ter­hin voll und ganz für die Olym­pi­schen Spie­le in Tokio 2020, und mehr als vier Mona­te vor den Spie­len sind der­zeit kei­ne dras­ti­schen Ent­schei­dun­gen erfor­der­lich. Jede Spe­ku­la­ti­on in die­sem Moment wäre kontraproduktiv.«

Doch die Fra­ge­zei­chen hin­ter den dies­jäh­ri­gen Olym­pi­schen Spie­len in Tokio, die am 24. Juli eröff­net wer­den sol­len, wer­den ange­sichts der welt­weit gras­sie­ren­den Coro­na-Pan­de­mie immer größer.

Nun äußern auch ers­te Stim­men aus der Olym­pi­schen Fami­lie selbst star­ke Zwei­fel am Sinn und der Durch­führ­bar­keit der dies­jäh­ri­gen Spiele.

Spa­ni­en für Ver­le­gung der Spiele

Der Prä­si­dent des natio­na­len olym­pi­schen Komi­tees Spa­ni­ens Ale­jan­dro Blan­co sprach sich jetzt für eine Ver­schie­bung des Wett­be­werbs aus. Er stell­te klar, dass die Ath­le­tin­nen und Ath­le­ten sei­nes Lan­des nicht für Olym­pia trai­ne­ren könn­ten und beklag­te, dass dies zu unglei­chen Bedin­gun­gen füh­ren werde.

IOC-Mit­glied kri­ti­siert Line des IOC

Zuvor hat­te sich die Kana­die­rin und ehe­ma­li­ge Eis­ho­ckey­spie­le­rin Hay­ley Wicken­hei­ser geäu­ßert. Die vier­fa­che Gold­me­dail­len­ge­win­ne­rin (seit 2014 Mit­glied des IOC) bezeich­ne­te es als »unver­ant­wort­lich«, dass das IOC dar­auf bestehe, so wei­ter­zu­ma­chen wie bis­her statt eine Ver­schie­bung oder Absa­ge der Spie­le zu erwägen.

Die Coro­na-Kri­se, so Wicken­hei­ser, sei grö­ßer als sogar die Olym­pi­schen Spie­le, und es sei schreck­lich, dass sie Ath­le­tin­nen und Ath­le­tin nicht wüss­ten, wie sie trai­nie­ren sol­len, aber den­noch von ihnen erwar­tet wür­de, sich auf den Wett­be­werb vorzubereiten.

Sport ist welt­weit stark eingeschränkt

In der Tat ist der Sport­be­trieb welt­weit stark von der gegen­wär­ti­gen Coro­na-Pan­de­mie betrof­fen. Die UEFA etwa hat ange­sichts der Ent­wick­lun­gen unlängst die Euro­pa­meis­ter­schaft des Fuß­balls abgesagt.

In vie­len – wenn nicht gar den meis­ten – olym­pi­schen Sport­ar­ten konn­ten die Qua­li­fi­ka­ti­ons­wett­be­wer­be nicht wie geplant durch­ge­führt wer­den. Hier wer­den in der Tat auch Fra­gen der Gerech­tig­keit auf­ge­wor­fen. Auch der Box­sport ist betroffen.

Was wird in zwei, drei Mona­ten sein?

Nicht zuletzt ver­mag der­zeit auch nie­mand zu sagen, in wel­cher Ver­fas­sung die Welt­ge­mein­schaft Ende Juli sein wird. Nach­dem die aktu­el­le Coro­na-Pan­de­mie ihren Aus­gang in Chi­na hat­te und dort ihren Höhe­punkt inzwi­schen zu über­schrit­ten haben scheint, ist aktu­ell nun Euro­pa stark betroffen.

Der Blick auf die Infek­ti­ons­zah­len und ihre regio­na­len Ver­brei­tun­gen könn­te ver­mu­ten las­sen, dass Süd­ame­ri­ka, Afri­ka und Tei­le Asi­ens und Ozea­ni­ens die nächs­ten Kon­ti­nen­te sein könn­ten, die unter der Pan­de­mie stark zu lei­den haben.

Neben sport­li­chen Gesichts­punk­ten etwa bezüg­lich der Gerech­tig­keit bei den Qua­li­fi­ka­tio­nen in den ein­zel­nen Dis­zi­pli­nen stellt sich natür­lich auch die Fra­ge, ob in Zei­ten einer welt­weit gras­sie­ren­den Pan­de­mie die Durch­füh­rung eines sol­chen inter­na­tio­na­len Groß­ereig­nis­ses mit Zehn­tau­sen­den Betei­lig­ten und noch mehr Zuschau­ern aus aller Welt über­haupt zu ver­ant­wor­ten ist.

Die Spie­le könn­ten sich so womög­lich als rele­van­te Schalt­stel­le einer Wei­ter­ver­brei­tung oder Neu­ent­fa­chung der Infek­tio­nen erwei­sen. Man behiel­te sie in die­sem Fall zu Recht in schlech­ter Erinnerung.

Die Spon­so­ren der Box­ab­tei­lung des FC St. Pauli: